Schützen haben neues Königspaar
Am Montag ist Familientag auf dem Festplatz. Das Höhenfeuerwerk beginnt bei Einbruch der Dunkelheit.
Burscheid. Auf der Wiese neben dem Gelände des Busunternehmens Wiedenhoff drängen sich Fahrgeschäfte und Verkaufsstände um das Schützenzelt. Auf das Schützenfest freuen sich die Hilgener das ganze Jahr. Am Wochenende war es wieder soweit. Es wurde viel gefeiert und das neue Königspaar bekanntgegeben. Bereits am Freitagabend startete die Veranstaltung mit Musik der Rockband Jim Button’s.
Der Hilgener Schützenverein 1923 hatte nach alter Tradition das 88. Schützen- und Volksfest im achten Monat des Jahres ausgerichtet. Was einmal als „Hahneköpp“-Verein begann, wurde Ende Juli 1923 in einen Schießverein umgewandelt. Schon damals waren die jährlichen Schützenfeste die Höhepunkte des Vereinsjahres. Das ist bis heute so geblieben.
Am Sonntag standen die wichtigsten Punkte auf dem Programm. Die Endausscheidung im Königs- und Prinzen-Schießen fand ab 9 Uhr im Schützenhaus statt. Zum Frühkonzert um 10.30 Uhr war das Zelt bereits sehr gut gefüllt. Gespannt warteten die etwa 200 Gäste auf den Moment, an dem der erste Vorsitzende des Hilgener Schützenvereins Frank Müller die Ergebnisse bekanntgeben würde.
Um 13 Uhr machte das Orchester Musikverein Einigkeit Olpe eine Pause. Alle Anwesenden schauten auf die Personen, die auf der Bühne Platz nahmen. Dort saßen der amtierende Schützenkönig Hans-Werner Hussels, seine Königin Ursula Herweg sowie die beiden Adjutantenpaare und der Schützenprinz Marvin Walter. Mit einem humorigen Abgesang auf den abtretenden König leitete Waltraut Küpper zum feierlichen Teil über. Frank Müller bedankte sich für die Ideen und den Einsatz des scheidenden Königshofs.
Dann verkündete er laut den Namen des diesjährigen Schützenprinzen: Michael Preuß. Der 16-jährige Gymnasiast aus Witzhelden hatte sich in der Endausscheidung gegen eine einzige Konkurrentin durchgesetzt und die Prinzenwürde zum zweiten Mal in der Zeit seiner Vereinszugehörigkeit errungen.
Bereits 2008/09 war er als Sieger aus dem Stechen hervorgegangen. Er ist also mit der Verantwortung und den Aufgaben eines Schützenprinzen durchaus vertraut. Unter seiner Leitung werden sich die Jungschützen für den Verein einsetzen und versuchen, junge Leute für den Schießsport zu begeistern.
Marvin Walter überließ Müller seine Prinzenkette und konnte sich stattdessen den Prinzenorden anstecken.
Nach der Verkündung des neuen Schützenkönigs entstand im Saal hektische Bewegung. Peter Fischer, im Vereinsleben zweiter Vorsitzender, wurde von Familie und Freunden belagert und mit viel Emotion sowie lauten Böllerschüssen beglückwünscht. Nach dem Abklingen der ersten Aufregung bestätigte er: „Ich hatte keine Ahnung, wie die Wertung ausgefallen war.“
Fischer nahm mit seiner Königin Claudia auf den „Thron“-Stühlen Platz. Königskette und Königinnen-Diadem wechselten ihre Träger.
In seiner Laudatio nannte Bürgermeister Stefan Caplan Fischers „Schuss ins Schwarze“ das Burscheider Sommermärchen, sozusagen als Ersatz für die glücklosen Fußballfrauen. Für seine sichere Hand kann der neue König keine jahrzehntelange Mitgliedschaft vorweisen. Sie mag aber zum Teil mit seinem Beruf als Installateur und Heizungsbauer zu tun haben.
Laura (19), Marie (18) und Max Fischer blieben ganz cool. Sie sind seit etwa drei Jahren bei den Jungschützen selbst aktiv. Dass ihr Vater in diesem Jahr den Königsschuß geschafft hat, freute sie auf der einen Seite — es ist ihnen aber auch klar, dass die Termine der Eltern sich nun vermehren werden und etwas weniger Zeit für die Familie bleibt.
Das Königspaar hat als Adjutanten-Crew die Ehepaare Ingrid und Eberhard Gerlach sowie Petra und Frank Müller gewählt. Zum Fest kamen am Wochenende viele Mitglieder von Schützenvereinen aus Remscheid, Burscheid und Leichlingen.
Der Sonntag endete mit dem Krönungsball ab 19 Uhr. Am Montag gibt es ab 16 Uhr eine Kinderveranstaltung und das Höhenfeuerwerk nach Einbruch der Dunkelheit.