Sonniger Ausklang der Umweltwoche
Tolles Wetter, gute Laune, ein rundes Programm: Der Umweltmarkt war für Kinder ein Fest mit einer gelungenen Mischung aus Spaß und Pädagogik.
Burscheid. Als die Fußball-Akrobatin Nina Windmüller am späten Nachmittag die Bühne nach ihrem dritten Auftritt verlassen hatte und den Kindern in der unteren Hauptstraße ganz hautnah ihre Tricks zeigte, erinnerte sie sich noch genau: „Im vergangenen Jahr zur selben Zeit setzte ein heftiger Platzregen ein und alles war vorbei.“
Gestern lachte nicht nur von morgens bis abends die Sonne über dem Umweltmarkt als offiziellem Ausklang der Umweltwoche. Auch ein Herz strahlte die Fußball-Freestylerin aus Bergisch Gladbach an. Drei Mädchen hatten der jungen Frau, die mit dem Fußball wohl besser tricksen kann als die meisten Bundesligaspieler, die rosefarbene Pappdose aus Sympathie geschenkt. Zuvor hatten sie das kleine Präsent bei Family für 1,99 Euro gekauft, um ihre Gefühle zu zeigen. Nina Windmüller ist angesagt in Burscheid — bei Jungen und Mädchen. 1000 Autogrammkarten musste sie gestern verteilen.
Es ist wohl die Mischung aus mehr oder weniger prominenten Akteuren, lokalem und regionalem Umweltengagement mit dezenter pädagogischer Note und einer bodenständigen Bespaßung, die zumeist Kinder und Jugendliche zum Umweltmarkt zieht. Immer freilich in Verbindung mit dem dafür notwendigen Wetter. Am Morgen war es sogar so eng auf dem Marktplatz vor der Bühne, dass ein Kind in der Menge untergegangen war und eine halbe Stunde gesucht werden musste und gefunden wurde. Alle machten mit, so konnte der farbenfrohe Umweltspaß munter weitergehen.
Während die Kinder der Burscheider Kitas ihre mühsam einstudierten Stücke zeigten und später Fußball-Olympiasiegerin Lisa Weiß — ebenfalls längst eine Bekannte in Burscheid — einen Reigen an Preisen und Freikarten für im Vorfeld gemalte Bilder, die Teilnehmer der Umwelt-Olympiade und die besten Nistkästen-Bastler überreicht hatte, ging es andernorts aktuell handwerklich zu.
Eine Mitarbeiterin des Eine-Welt-Netzes sorgte sich um ein defektes Kinderrad, mit dem später eine Slush-Eis-Maschine angetrieben werden sollte. Fritz Schmitz, Zweiter Vorsitzender der Verkehrswacht Rhein-Berg, setzte neue Ventile ein und pumpte Luft in die Reifen. Eine mobile Werkstatt hatte die Verkehrswacht mitgebracht — ein Angebot an die Burscheider, kleine Defekte am Rad sofort zu beheben. „Eigentlich müssen die Leute die Ersatzteile bezahlen“, erklärte Schmitz. „Passt schon“, hieß es diesmal. Kollegiale Hilfe für den Stand ein paar Meter weiter. Auch wenn das Slush-Mobil gar nicht mehr zum Einsatz kam.
Umweltwochen-Organisator Uwe Graetke zog eine positive Bilanz. Mehr Resonanz als im vergangenen Jahr habe er ausgemacht, unabhängig von den optimalen klimatischen Verhältnissen gestern. Und obwohl die Burscheider Sängerin Jacky Elaine gegen 16 Uhr auf der Bühne eine musikalischen Schlussstrich der Veranstaltung zog, gaben die Kinder in der „Spaßzone“ in der Kirchenkurve noch mal richtig Gas. Beim Bullenreiten gab es eine lange Schlange und die Jungs wollten selbst noch ihren 500. Ball in die Maschen des aufgestellten Tores dreschen. Nicht nur wegen der Dominanz des Fußballs an diesem Tag dachte wohl so mancher Beobachter: Der Umweltmarkt war eine runde Sache.