SPD will im Rat die Nummer eins werden

Fraktionsvorsitzender Becker reibt sich weiter vor allem am BfB.

Foto: Doro Siewert

Burscheid. Beim Einstieg in den Wahlkampf mit Plakaten und Programm ist die SPD Schlusslicht unter den Parteien und Vereinigungen in Burscheid. Im neuen Rat will sie dagegen die Nummer eins werden. Den Anspruch formulieren Ortsvereinsvorsitzender Bodo Jakob und Fraktionschef Klaus Becker im Vorwort zum frisch gedruckten Wahlprogramm.

Auch sonst war Becker bei der Fraktionssitzung am Montagabend bemüht, Unterschiede in den Wahlprogrammen herauszuarbeiten und positive Entwicklungen auch langjährigen Forderungen der SPD zuzuschreiben, namentlich den Radweg und das Jugendzentrum in der Stadtmitte.

Hauptgegner bleibt das BfB, das seinerseits Platz zwei im Rat anstrebt, den bisher die SPD einnimmt. Da BfB-Kandidat Michael Baggeler es versäumt habe, Verwaltungskompetenz zu erwerben, müsse die Verwaltung im Fall seiner Wahl einen kostspieligen Beigeordnetenposten einführen, monierte Becker. Er kündigte zudem vier SPD-Initiativen an: für einen Friedwald, einen Wasserspielgarten im Luchtenberg-Richartz-Park, einen jährlichen Gesundheitstag und eine jährliche Radtouristikfahrt auf dem Trassenradweg.

Hauptanlass für die Sitzung war die Verabschiedung einiger langjähriger Ratsmitglieder, darunter auch der von Becker so genannte „SPD-Dino“ Dieter Müller (68). Der langjährige Fraktionsvorsitzende verlässt den Rat nach 30 Jahren und verabschiedete sich sichtlich bewegt.

Auch Monika Karrenbauer (72), seit 1989 Mitglied des Rates, tritt nicht mehr an. Die Mitbegründerin des Fördervereins der Stadtbücherei wird der SPD aber als sachkundige Bürgerin im Kulturausschuss erhalten bleiben.

Auch diese Funktion will Jakob Fromm (75) künftig nicht mehr ausüben. Den Rat hatte er bereits 2004 nach insgesamt 30-jähriger Zugehörigkeit verlassen. Zehn Jahre war er zwischenzeitlich auch Kreistagsabgeordneter gewesen. Jetzt bleibt ihm noch die AG 60 plus.

Nach knapp fünf Jahren verabschiedet sich zudem Timo Jakob (27). Der Elektrotechniker zieht nach Wuppertal und arbeitet dort an der Uni an seiner Doktorarbeit.