Türkischer Kulturverein öffnet seine Türen

Erlös des zweitägigen Festes soll Schülern den Weg zur Uni ebnen.

Foto: Nicole Haase

Burscheid. Wenn der Türkisch-Islamische Kulturverein in Burscheid feiert, fehlt es den Gästen an nichts. Frische und traditionelle Gerichte werden gereicht, Getränke eingeschenkt. Menschen aus islamisch geprägten Ländern sind bekannt für ihre besondere Gastfreundschaft.

Die wollen die Mitglieder des Türkisch-Islamischen Kulturvereins auch Flüchtlingen zuteil kommen lassen. „Wir haben an Flüchtlingen Essen und Klamotten verteilt“, erzählt Betül Balkir am Tag der offenen Tür. „Beim Opferfest haben wir Flüchtlingen Fleisch gegeben. Auch wenn wir freitags backen, können sie zu uns kommen. Wir sind voll dabei.“

Essen ist ein wichtiger Bestandteil der Kultur. Gemeinsam mit ihrer Mutter Zübeyde Balkir, Vorsitzende der Frauengruppe, steht Betül Balkir beim Tag der offenen Tür daher am Stand, an dem sich eine Süßspeise an die nächste reiht. Alle Speisen haben die Frauen des Vereins selbst hergestellt. Türkische Teigspezialitäten backen 50 von ihnen gleich vor Ort.

Gerne würde der Verein Flüchtlingen mit mehr unter die Arme greifen als mit Nahrung. „Was wir machen können, da sind wir gerne bereit zu unterstützen“, sagt Vorstandssprecher Murat Türksoy. Diese Antwort habe er auch Bürgermeister Stefan Caplan gegeben, der wie jedes Jahr dem Verein einen Besuch abstattet. Murat Türksoy zeigt aber auch die Grenzen des Engagements auf. „Wir müssen auf den Beinen bleiben. Wie jeder Verein sind wir auf Ehrenamtler und Spenden angewiesen.“ Hauptziel müsse es sein, den Verein lebendig zu halten.

Große Sprünge sind nicht möglich. Kürzlich musste die Heizung im Vereinshaus in Massiefen erneuert werden. Der Unterhalt des Hauses kostet viel Geld. Auch musste eine Unterkunft für den Imam gekauft werden. Der Erlös des Tags der offenen Tür ist ebenso bereits verplant. „Das Geld wird an Schüler gespendet, die es sich nicht leisten können, eine Uni zu besuchen“, erzählt Betül Balkir.

Dieses Jahr fällt der Gewinn etwas größer aus. Zum ersten Mal hat es beim Tag der offenen Tür nicht geregnet. Murat Türksoy sieht den Sinn und Zweck des Festes aber jenseits des Materiellen. Ihm ist es wichtiger, dass sich der Verein den Burscheidern als offen präsentiert. „Je mehr man voneinander weiß, desto weniger Hemmungen hat man.“ In der Tat kommen zur zweitägigen Veranstaltung am Wochenende viele Nachbarn und Interessierte. Sie fallen als Nicht-Vereinsmitglieder sofort auf. Murat Türksoy begrüßt sich gerne persönlich. „Wenn sie aufstehen und sagen, dass es bei uns sehr schön war, dann ist das unser Lohn.“