Das Chargesheimer-Stipendium richtet sich an professionelle Künstler, die in Nordrhein-Westfalen wohnen oder arbeiten und maximal 35 Jahre alt sind. Die Entscheidung, an wen die Stipendien vergeben werden, trifft eine Jury aus Sachverständigen. Die KHM-Absolventin erhielt das mit 12.000 Euro dotierte Stipendium in Verbindung mit einer Ausstellung in der Kölner Artothek – Raum für junge Kunst, die nun stattfindet. Die jetzt gezeigte Videoinstallation „Jeane, what happened?“ wurde mit den Fördermitteln des Stipendiums in den vergangenen zwölf Monaten realisiert.
Kultur Videoinstallation von Deren Ercenk in der Artothek
Köln · (step) Das Chargesheimer-Stipendium für Medienkunst der Stadt ging 2020 an die Video-künstlerin Deren Ercenk. Die mit der Auszeichnung verbundene Ausstellung „Jeane, what happened?“ in der Artothek – Raum für junge Kunst, wird am kommenden Mittwochabend eröffnet.
Sie ist bis zum 20. November im Haus Saaleck, Am Hof 50, zu sehen.
„Jeane, what happened?“ ist eine filmische und räumliche Reinszenierung von Marilyn Monroes letztem Interview, das kurz nach ihrem Tod im „Life Magazine“ veröffentlicht wurde. Die Videoinstallation erzählt in vier verschiedenen Ansichten den Moment des Interviews, in dem die Ikone über „Ruhm“, „Kindheit“ und „Heimat“ spricht, während in den hinteren Räumlichkeiten ihres Hauses eingebrochen wird. Der häusliche Einbruch geschieht parallel zu ihrem persönlichen Einbruch, der sich im Gespräch wellenförmig ankündigt. Im Deckmantel einer „Suspense/Crime-Story“ beschäftigt sich „Jeane, what happened?“ mit der Allegorie einer inneren Heimatsuche, erzählt am Beispiel einer ikonenhaften Figur, die zwischen Identitätssuche und Selbstauflösung pendelt.
Deren Ercenk (geboren 1989 in Köln) studierte von 2011 bis 2018 „Mediale Künste“ an der Kunsthochschule für Medien Köln. Mit ihrem Episodenfilm „Berzah“, der als Diplomfilm an der KHM entstand, erhielt sie bei den 66. Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen (13. bis 20. Mai 2020) den Preis für den besten Beitrag des NRW-Wettbewerbs sowie das Chargesheimer-Stipendium für Medienkunst der Stadt Köln 2020.