Vom Bergischen nach Ostfriesland?
Burscheider Standesbeamtin Carola Preuß kandidiert in Krummhörn für den Posten als Bürgermeisterin.
Burscheid/Krummhörn. Seit 2001 fährt die Burscheider Standesbeamtin Carola Preuß regelmäßig mit ihrer Familie nach Ostfriesland. Inzwischen besitzt die 47-Jährige in Dornumersiel auch ein Ferienhaus. In dem kommenden Monaten wird sie ihre Wahlheimat wohl noch etwas intensiver kennenlernen, die sie bislang schon alle drei Wochen besucht.
Denn die Oppositionsparteien in der Gemeinde Krummhörn haben sie Ende März zu ihrer Kandidatin für das Bürgermeisteramt gewählt. Bei einer Urwahl bekam sie fast 80 Prozent der Stimmen. Nun will Preuß in der Gemeinde mit ihren mehr als 12 000 Einwohnern am 11. September den bisherigen Amtsinhaber Johann Saathoff (SPD) ablösen.
In Kontakt gekommen ist Preuß mit der Opposition in Krummhörn über eine Stellenausschreibung Anfang Februar, auf die sich 17 Bewerber gemeldet haben, darunter auch die Burscheiderin. „Wir wollten den Bürgern eine Wahl geben und dazu gehören zwei Kandidaten“, sagt Ulrike Hitzmann, Fraktionsvorsitzende der Freien Bürger liste (fbl). Zu den Krummhörner Oppositionsparteien zählen außerdem die Soziale Wählergemeinschaft, die Roß-Fraktion und die CDU, die Preuß nach inneren Differenzen nun allerdings nicht mehr unterstützen will.
Ausschlaggebend für die Wahl war laut Hitzmann Preuß Erfahrung im Verwaltungsbereich. Jetzt muss die Opposition noch 150 Unterschriften von Unterstützern sammeln, um ihre Kandidatur offiziell anmelden zu können. „Das dürfte aber kein Problem sein“, sagt die Fraktionsvorsitzende.
Für Preuß ist die Kandidatur eine neue Herausforderung: „Ich dachte, probiere es einfach mal und dann hat es überraschenderweise geklappt.“ Wenn sie gewählt wird, ist sie sofort bereit, nach Krummhörn zu ziehen. „Wie wir das mit der Familie machen, ist aber noch offen. Da gibt es keine feste Planungen“, sagt Preuß, die nun als Wahlkämpferin ein größeres Programm im Norden absolvieren muss. „Meine Aufgabe als Standesbeamtin, wird darunter aber nicht leiden.“