Von New York nach Berlin
Samuel Hope hat seine neue Heimat gefunden. Am 12. Oktober kommt er mit seinem Debütalbum ins Kölner Studio 672 des Stadtgartens.
Köln. Der Rockwood Music Hall in New York City hat Sänger Samuel Hope viel zu verdanken, denn dort entwickelte er nicht nur seine musikalische Expertise, sondern erhielt auch den besten Rat seines Lebens: Bei guter Musik geht es um den Einklang einer wunderbaren Melodie und einer tollen Stimme. Hope folgt dieser Philosophie seit dem Tag, an dem er dort das erste Mal auf der Bühne stand. So ist es auch kein Wunder, dass diese beiden Elemente zentral für sein umwerfendes Debütalbum „Other Man“ sind.
Für den 34-Jährigen ist die Stimme das absolute A und O eines Künstlers — selbst wenn es sich bei der ‚Stimme‘ um ein Instrument wie etwa Louis Armstrongs Trompete handelt. Interessanterweise hasste Hope das Singen in jungen Jahren. Selbst als er in seiner Jugend begann Lieder zu schreiben, ließ er sie lieber von anderen vorführen. Nach einigen Jahren realisierte er jedoch, dass nur er selber die Texte mit ihren feinen Nuancen richtig auf die Bühne bringen konnte. “Niemand hat es geschafft, die Essenz eines Songs so rüber zu bringen, wie ich es beim Schreiben im Kopf hatte.
Sie spielen viele Instrumente, auch auf dem aktuellen Album.
Samuel Hope: Eigentlich wird alles, was ich in die Hände bekomme, zu einem Instrument. Das kann eine Tischplatte oder ein Piano sein. Ich spiele die Gitarre genauso wie den Synthesizer. Angefangen hat alles mit der Blockflöte, dann folgten Trompete und die Gitarre, auf der ich zu Hause Beatles Songs nachgespielt habe. Später habe ich zwei Jahre klassische und Jazz-Trompete studiert. Das wichtigste Instrument ist und bleibt aber meine Stimme.
Sie sind von New nach Berlin gezogen. Was waren die Gründe dafür?
Hope: Ich wurde in Frankfurt geboren und bin aber schon als Baby nach New York gezogen. Mit acht ging es dann nach New Jersey und später durch die gesamte USA und Europa. Das stete Umherziehen hat auch meine Musik beeinflusst. Mich immer wieder an neues Publikum überall auf dieser Welt anzupassen, hat mich zu dem Künstler gemacht, der ich bin. Ich hatte immer die Motivation etwas Neues zu finden. Aktuell ist Berlin meine Heimat geworden. Hier lebe ich seit vier Jahren. Die Stadt gibt mir mit ihrem ruhigeren Lebenrhythmus die Zeit, um kreativ zu sein. Nur mit dem Wetter tue ich mich noch etwas schwer. Ich bin ein Mensch, der die Sonne liebt. Daher bin ich gerade auch in Spanien unterwegs.
Kennen Sie Köln auch ein wenig?
Hope: Ich war bei meiner ersten Europareise 2011 in der Stadt. Wirklich viel gesehen habe ich damals aber nicht.
Wie entstehen die neuen Songs?
Hope: Zuerst kommt die Musik und ganz zum Schluss der Text. Das ist etwas, was wirklich schwierig ist. Meist fängt es mit einer Harmonie und einer Melodie an. Später kommen Stück für Stück die verschiedenen Teile des Songs dazu. Es sind immer wieder Gefühle von mir, die in die Stücke einfließen und die ich dann über die Musik mit anderen teilen kann. Wirklich wichtig ist mir daher auch nicht das Studio, sondern live auf der Bühne zu stehen.
Auf dem Cover sind Sie von hinten und kopfüber zu sehen.
Hope: Oft zählt der erste Eindruck, bevor man ins Detail geht. Das Cover lockt die Leute, wenn sie vor dem Regal stehen. Irgendwann öffnen sie die Box und entdecken die vielen Details im Inneren. Ganz ähnlich verhält es sich mit meinen Songs.