Wanderschäfer meldet Virus
Rund 60 Lämmer seiner Herde sind betroffen. Der Kreis appelliert an alle Schafhalter.
Burscheid. Auch die Herde eines Burscheider Schafhalters ist vom Schmallenberg-Virus betroffen. Allerdings handelt es sich bei dem Mann nach Angaben der Kreisverwaltung um einen Wanderschäfer, der seinen Betrieb zwar in Burscheid gemeldet hat, mit seiner Herde aber derzeit im Großraum Köln unterwegs ist.
Laut Kreissprecher Alexander Schiele umfasst die Herde etwa 400 bis 500 Tiere. In der ersten Januarhälfte hat es nach seiner Aussage unter den Lämmern knapp 60 Fälle von Missbildungen, Lebensschwäche und Totgeburten gegeben.
Sie stehen im Verdacht, auf das Schmallenberg-Virus zurückzugehen, einer bisher in Mitteleuropa unbekannten Infektion, die durch blutsaugende Stechmücken auf Schafe und Rinder übertragen wird.
In den jetzt gemeldeten Fällen erfolgte die Infektion vermutlich im vergangenen Herbst. Das Virus, das seinen Ursprung in Afrika und Fernost hat, wurde nach dem Ort im Sauerland benannt, wo es im Herbst 2011 erstmals nachgewiesen worden war.
Noch gibt es keine Meldepflicht für diese Erkrankung. Daher appelliert Thomas Mönig, Amtstierarzt des Rheinisch-Bergischen Kreises: „Ich bitte alle Rinder- und Schafhalter, bei entsprechenden Symptomen anzurufen. Wenn sich herausstellen sollte, dass diese Krankheit eine immense Verbreitung im Tierbestand hat, ergibt sich hoher Druck, einen Impfstoff zu entwickeln.“
Derzeit plant das Bundeslandwirtschaftsministerium, eine Meldepflicht für die Krankheit einzuführen. Das ist nach Mönigs Einschätzung auch deswegen wichtig, weil nach bisherigen Erkenntnissen bis zu 30 Prozent Verluste in den Schafbeständen auftreten können.
Bisher gibt es in Rhein-Berg neben dem Burscheider Wanderschäfer wie berichtet nur eine weitere Verdachtsmeldung aus Wermelskirchen. Die Lämmer werden aber noch weitergehend untersucht und die endgültige Diagnose steht bisher aus.
Das Kreisveterinäramt ist unter Telefon 0 22 02/13-28 15 erreichbar.