„Zu dir haben wir doch Uli gesagt, oder?“

50 Jahre nach dem Abschluss traf sich die ehemalige 10b der Realschule Auf dem Schulberg am Samstag.

Foto: Doro Siewert

Burscheid. Freitag, der 28. Juni 1968 - und hinter 35 Realschülerinnen und -schülern der Klasse 10b schlossen sich die Türen des langgestreckten Gebäudes Auf dem Schulberg für immer. Fünfzig Jahre danach saßen am Samstagabend 25 Ehemalige in froher Runde beim Klassentreffen in der Gaststätte „Korfu“ zusammen.

Beim Händeschütteln ging so mancher fragende Blick in die Gesichter des Gegenübers. „Du bist doch die.....“ oder „Zu dir haben wir Uli gesagt...oder?“ In solchen Fällen hilft eine kleine Vorstellungsrunde mit ein paar eingestreuten Details aus der privaten Lebensreise dem Gedächtnis schnell wieder auf.

Weil seit dem einzigen Klassentreffen im Jahr 1998 auch schon wieder zwanzig Jahre vergangen sind, war dem fünfköpfigen Organisationsteam eine Vorbereitungszeit von fast einem Jahr durchaus zu gönnen. Inge Pröscholdt nutzte zusammen mit Rita Althoff, Monika Wolter, Ulrich Vogelsang und Wilfried Kärger alle vorhandenen Unterlagen und alle technischen Suchmöglichkeiten. Ihre Mühe hatte sich gelohnt. Von den 35 Abgangs-Schülern waren lediglich drei Adressen nicht zu eruieren, drei Personen waren verhindert und fünf haben keine irdische Anschrift mehr.

Wenige Gäste kamen von weit weg. Wilfried Kärger war gut informiert: „Unsere Beate Flügel flog sozusagen aus Berlin in unsere Runde. Von noch sehr viel weiter weg kommt Dieter Brandt. Er kam aus Canada herüber und freut sich außer über seine früheren Schulbanknachbarn auch über seine immer noch intensiven privaten Verbindungen in Burscheid.“ Die meisten Absolventen der Realschule mussten keine lange Anreise auf sich nehmen. Ihr berufliches und familiäres Umfeld festigte sich im Großraum Bergisches Land. In den 60er Jahren galt ein Realschulabschluss noch als exklusiver Start ins Berufsleben, und gute Arbeitsmöglichkeiten fanden sich seinerzeit auch in naher Umgebung. Gab es aus dem Entlass-Jahrgang keine steile Weltkarriere, keinen Nobelpreisanwärter? Immerhin war eine gewisse Iris nicht anwesend. Die Professorin Dr. Iris Füssenich war an der Universität Reutlingen in ein wichtiges Projekt eingebunden und daher unabkömmlich.

Auch nach fünfzig Jahren sind die Namen der Pädagogen noch sehr präsent. Klassenlehrer war Fritz Naumann - er verstarb 2016. Direktor Wilhelm Stallmach habe seine strenge Zucht und Ordnung sehr ‘hautnah’ vertreten. Und Englisch lernten die Jugendlichen bei Claudia Kardinal-von-Widdern. Klassenfahrten waren die Höhepunkte — Detmold und Garmisch-Partenkirchen wurden ebenso genossen wie heutzutage Reisen durch Europa.