Zwölf neue Zimmer auf dem Dach

Der Umbau des Altenzentrums ist abgeschlossen und wird am Montag eingeweiht. Die Arbeiten für knapp 1,6 Mio Euro dauerten fast exakt ein Jahr.

Foto: Doro Siewert

Burscheid. Angenehm hell ist es im neuen Trakt des Seniorenzentrums. Riesige Oberlichter durchfluten den Flur mit Tageslicht auch bei wolkenbedecktem Himmel und erleichtern auch den Bewohnern aus dem alten, hinteren Teil des Hauses den Weg über den neuen Wohnbereich in das Hauptgebäude des Luchtenberg-Richartz-Hauses. „Wir haben hier nun den direkten Anschluss an die Kurzzeitpflege“, freut sich Einrichtungsleiterin Birgit Hoferichter über das Ende der Bauarbeiten und den Lückenschluss.

Zwar wird der Umbau auf dem Dach erst am Montag offiziell eingeweiht, doch schon jetzt herrscht dort reges Treiben. Fast alle Bewohner waren am Dienstag schon eingezogen. Während zwei Arbeiter noch einen offenbar nicht richtig verklebten Linoleumstreifen aus dem Boden ziehen, der bei der Abnahme in den vergangenen Tagen aufgefallen war, fährt Elisabeth Hose bereits munter mit dem Rollstuhl über den Flur, um in das Haupthaus zu gelangen, in dem sie vorher gewohnt hatte. „Mit netten Menschen“, wie die 100-Jährige ergänzt. Vermutlich hat sie es deshalb so eilig. Im Gespräch räumt sie dann ein, dass vorher alles etwas beengender war als jetzt in ihrem neuen Zimmer. „Aber ich komme aus einer großen Familie, das kenne ich.“

„Man darf nicht unterschätzen, dass die Bewohner sich nach dem Umzug neu orientieren müssen“, sagt Birgit Hoferichter und erläutert die rechtliche Notwendigkeit für den Umbau. „Der Gesetzgeber fordert 80 Prozent Einzelzimmer.“ Mit 84 Prozent sei das Altenzentrum nun sogar darüber. Vorher habe man gerade mal eine Quote von 56 Prozent Einzelzimmern gehabt. Insgesamt verfügt das Haus auf der Schützeneich nun über 79 Einzel- und 15 große Doppelzimmer. 18 Einzelzimmer sind für die Kurzzeitpflege vorgesehen — sechs davon nun über die selbe Ebene angeschlossen an das neue Segment des Hauses.

Entstanden sind dort auf einer Gesamtfläche von 530 Quadratmetern zwölf geräumige Zimmer mit riesigen Nasszellen. Diese musste sich Elisabeth Hose vorher natürlich mit ihrer Zimmerbewohnerin teilen. Nun hat sie das Bad für sich und kann sich dort freier bewegen. „Die Intimsphäre bleibt dadurch viel besser gewahrt“, sagt die Heimleiterin. 1,58 Millionen Euro hat der Umbau gekostet. Auch ein neues Dienstzimmer, ein Pflege-Arbeitszimmer, eine behindertengerechte Toilette und ein großer Aufenthaltsraum mit moderner Küche gehören zu dem neuen Teil des Hauses. Ein Kabel hängt dort noch aus der Wand und wartet darauf, mit einem Fernseher verbunden zu werden. Im Erdgeschoss liegen noch großformatige Bilder — auch mit Klatschmohn als Motiv. Hell ist es jetzt schon im neuen Teil — bald wird es dort auch noch farbenfroh sein.