Noch ist im Kölner Stadtteil Ehrenfeld von der „c/o pop“ wenig zu spüren, auffällig sind bislang nur die vielen Plakate, die in dicken Buchstaben das Musikfestival ankündigen. Ab Mittwoch soll es im Kölner Szeneviertel aber anders zugehen. „Wir werden Ehrenfeld in den Hotspot der deutschen Popkultur-Szene verwandeln - und dabei natürlich wieder einen Blick auf den heißen Scheiß ermöglichen“, sagt Festivalleiterin Elke Kuhlen. Fünf Tage lang, vom 23. bis zum 27. April, werden in Kölner Clubs und bei einem Straßenfestival rund um die Venloer Straße neue Musiktalente zu entdecken sein. Über 130 Programmpunkte sind angekündigt, die Veranstalter erwarten rund 30.000 Besucher.
Zu den Höhepunkten des Festivals zählt die Eröffnungsshow des Berliner Rappers Apsilon („Baba“) am Mittwochabend im Schauspiel Köln - es ist eines der wenigen Konzerte, die außerhalb Ehrenfelds stattfinden. „Apsilon wird hier in intimer Atmosphäre an einem besonderen Ort auftreten“, sagt Kuhlen. Weitere Höhepunkte sind ein Konzert der Popsängerin Alli Neumann am Freitagabend in der Live Music Hall und ein Auftritt der Indie-Popband Die Nerven am Samstagabend im Club Bahnhof Ehrenfeld.
Das Festival will junge Talente entdecken
Die „c/o pop“ hat es sich insbesondere zur Aufgabe gemacht, jungen und vielversprechenden Talenten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz eine Bühne zu geben. „Unter den Stars von morgen sehen wir auf jeden Fall Jassin“, sagt Kuhlen. Der deutsche Sänger und Rapper hat sich mit seiner Debüt-EP „Kinder können fies sein“ bereits einen Namen gemacht.
Als heiß gehandelte Newcomer gelten auch der österreichische Rap-Künstler bac („Rosaroter Tee“), der deutsche Singer-Songwriter MilleniumKid („Fall für dich“) oder auch die deutsch-philippinische Sängerin Ray Lozano. „Musikalisch stellen wir uns bewusst vielfältig und breit gefächert auf, das reicht von HipHop über Hyper-Pop bis hin zu Indie-Pop. Es geht darum, musikalisch Spaß zu haben und überrascht zu werden“, erläutert Kuhlen.
Neben musikalischen Erlebnissen setzt die „c/o pop“ in diesem Jahr auch auf ein breit gefächertes Rahmenprogramm, das in großen Teilen bei einem kostenfreien Straßenfestival am Samstag und Sonntag auf der Venloer Straße zu erleben sein wird. „Wir bieten eine Tüte gemischtes Buntes - es geht nicht nur um Musik, sondern auch um Popkultur-Erlebnisse jenseits davon“, betont Kuhlen.
Ski-Aggu-Doppelgänger werden gesucht
Unter anderem können die Besucher an einem „Ski Aggu look-alike contest“ teilnehmen und sich als Doppelgänger des Popstars in Skibrille und Sportjacke präsentieren oder bei einem „Hobby Horsing Turnier“ auf Stoff-Steckenpferden einen Reit-Parcour ohne echtes Pferd absolvieren. Unter dem Titel „Forever Fresh“ präsentiert sich am Freitagabend im Bürgerzentrum Ehrenfeld ein DJ-Kollektiv, in dem ausschließlich Frauen über 70 am DJ-Pult stehen.
Begleitend zum Festival diskutieren am 24. und 25. April rund 1500 Teilnehmende beim Branchentreff „Convention“ aktuelle Themen der Musikindustrie mit Fokus auf das Thema Nachhaltigkeit. „Besonders wichtig ist uns in diesem Jahr auch das Thema Gemeinwohl. Wir können am Beispiel der gemeinwohlzertifizierten c/o pop zeigen, wie wichtig Kultur für ein gutes Leben für alle ist“, betont Convention-Leiter Ralph Christoph.
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