Am Klinikum Neues Test-Team hat Arbeit aufgenommen
Leverkusen. · Um die Hausärzte zu entlasten, hat Synlab eine Teststation in Containern eingerichtet.
Zwei weitere Corona-Infektionen sind bestätigt worden. Das meldete am gestrigen Freitag, 31. März, die Pressestelle der Stadt Leverkusen. Eine 61-jährige Frau hatte sich mit den bereits bestätigten drei Infizierten in Südtirol aufgehalten. Die Frau befindet sich in häuslicher Quarantäne. Ein 32-jähriger Mann war aus dem Risikogebiet Italien zurückgekehrt. Er hält sich ebenfalls in häuslicher Quarantäne auf.
In den neu errichteten Untersuchungscontainern am Synlab-Labor auf dem Klinikumgelände hat unterdessen das medizinische Fachpersonal die Arbeit aufgenommen. In den Containern werden Abstriche von Patienten genommen, die dann unmittelbar im Labor auf das Coronavirus getestet werden.
„Unsere Mitarbeiter tragen Schutzausrüstung mit Anzug, Handschuhen, Gesichtsmaske und Brille als Spritzschutz“, sagt Joachim Kappler. Der Facharzt für Labormedizin bei Synlab betont, dass die Untersuchungen ausschließlich auf ärztliche Zuweisung durch die niedergelassenen Praxen erfolgen. Patienten müssten in jedem Fall erst mit einem niedergelassenen Arzt telefonisch Kontakt aufnehmen und das weitere Vorgehen abstimmen. Der Mediziner müsse den Patienten einen Laborauftrag („Muster-10-Schein“) zukommen lassen, mit dem der Patient dann in der Probenentnahmestelle vorstellig werden kann. Nur auf diesem Weg sei ein Coronavirus-Test in den Containern möglich. Testwillige sollten keinesfalls direkt zum Container kommen.
„Wir machen dieses Zusatzangebot, um die niedergelassenen Ärzte zu entlasten“, sagt Götz Kob, Betriebsleiter des Synlab MVZ. In den Arztpraxen mangle es teilweise an persönlicher Schutzausrüstung, auch befänden sich Mitarbeiter einzelner Praxen bereits in Quarantäne. Weil die Nachfrage nach Corona-Tests erheblich zugenommen habe, habe Synlab seine Analyseplattformen für die Labortests bereits ausgebaut und tue das weiter.
Das Klinikum hat nicht dringende Operationen verschoben
Bei der mobilen Untersuchungsstation auf dem Gelände des Klinikums Leverkusen handelt es sich um Bürocontainer mit desinfizierbaren Oberflächen. Zwei medizinische Mitarbeiter nehmen von 8 bis 16.30 Uhr Proben. Abstriche aus dem Klinikum werden auf den Stationen und in Ambulanzen genommen und sofort und ohne Umweg über den Container ins Synlab-Labor gebracht.
Das Klinikum hat unterdessen angekündigt, am Montag auf Notfallbetrieb umzustellen. Nicht dringend nötige Operationen werden verschoben.
Polizeipräsident Uwe Jacob hat vorsorglich den polizeiinternen Krisenstab unter Leitung seiner Stellvertreterin Miriam Brauns aufgerufen und mit den erforderlichen Planungen zu möglichen Auswirkungen der Corona-Pandemie beauftragt. Als Verantwortlicher der größten Polizeibehörde des Landes mit mehr als 5000 Polizisten, Verwaltungsbeamten und Regierungsbeschäftigten sagt Jacob: „Ich möchte, dass wir jetzt alles tun, was in unserer Macht steht, um Infektionsrisiken für eigene Mitarbeiter zu minimieren, die Auswirkungen auf das System Polizei gering zu halten und wie gewohnt für Sicherheit in Köln und Leverkusen zu sorgen. Wir alle können einen Beitrag leisten, um die Verbreitung des Virus einzudämmen.“
Gerade Risikogruppen seien darauf angewiesen, dass weniger gefährdete Menschen achtsam seien und die Empfehlungen der Gesundheitsbehörden befolgten. Die Polizei werde wie gewohnt ihre Einsätze wahrnehmen. Allerdings würden Präventionsveranstaltungen mit Gruppen, Führungen im Präsidium und Schülerpraktika bis auf Weiteres nicht mehr möglich sein. Die Polizeiinspektionen erhalten Schutzausstattungen, bestehend aus Atemmasken, medizinischen Schutzhandschuhen, Handdesinfektionsmitteln und Entsorgungsbeuteln, die in Streifenwagen mitgeführt werden.
Wie in anderen Städten auch, wird in Bussen der Wupsi die vordere Tür ab sofort geschlossen bleiben; aus Gründen der Ansteckungsgefahr wird der Ticketverkauf beim Fahrer eingestellt. Die Fahrscheinpflicht besteht aber weiterhin. „Fahrscheine können über das HandyTicket, die KundenCenter und die Fahrscheinautomaten der DB an den Bahnhöfen erworben werden“, heißt es in einer Mitteilung.