Quarantäne für DEG-Stürmer Corona: DEG muss auf Topstürmer Daniel Fischbuch verzichten

Der Nationalstürmer hat sich infiziert und muss in Quarantäne. Bitter für die Düsseldorfer Eishockeyprofis, die am Freitag in München spielen.

Düsseldorfs Stürmer Daniel Fischbuch in Aktion.

Foto: RP/HORSTMUELLER GmbH

Warum die Düsseldorfer EG nun wieder Spiele gewinnt, zuletzt gar vier in Folge? Dafür gibt es mehrere Gründe: Stabilere Torhüter, konsequentere Defensivarbeit, bessere Chancenverwertung, besonders in Überzahl, hinzu kam etwas Glück in den entscheidenden Momenten. Der wichtigste Grund aber: Das Team war endlich wieder komplett. Zwar gab es immer noch Ausfälle, aber Trainer Harold Kreis war erstmals seit Wochen in der Lage, vier Sturmreihen und drei Abwehrpaare auf den Spielberichtsogen zu schreiben.

Das erleichterte vor allem den Job von Marco Nowak: „Wir freuen uns über jeden, der zurückkommt. Das Pech war in den letzten Wochen ein bisschen auf unserer Seite“, sagte der Nationalverteidiger, der zuletzt teilweise mehr als 30 Minuten pro Abend aufs Eis musste, normal sind etwas mehr als 20. Jetzt ist das wieder so – und für Nowak „natürlich viel angenehmer, wenn du mit sechs statt fünf oder vier Verteidigern spielen kannst, da kannst du mehr regenerieren auf der Bank.“

Fischbuch und Eder sammelten 15 Punkte in acht Spielen

All zu lang hielt die Freude aber nicht an. Nun wird es wieder bei den Stürmern enger. Am Sonntag gegen Bietigheim (4:1) musste Tobias Eder vorzeitig vom Eis, am Montag bestätigte sich dann der Verdacht auf Gehirnerschütterung. Und am Donnerstag meldete sich gleich der nächste Topstürmer ab: Daniel Fischbuch wurde positiv auf das Coronavirus getestet, muss für 14 Tage in Quarantäne. Glück im Unglück: Dem geimpften Nationalstürmer gehe es „soweit gut“, teilte die DEG mit, und alle anderen Spieler – ebenfalls geimpft – seien negativ, eine Team-Quarantäne mit Spielabsagen wie vor einigen Wochen ist also nicht angesagt. Dennoch kommen die Ausfälle zur Unzeit. Schön sind die ja nie, aber für die DEG nun besonders bitter, stehen bis Weihnachten doch vier Spiele in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) gegen Topteams an.

München besiegte den
finnischen Meister Lukki Rauma

Los geht es am heutigen Freitag beim EHC Red Bull München. Am Sonntag kommt Wolfsburg, am Dienstag geht es nach Ingolstadt, am Freitag nach Mannheim. Das sind vier Teams aus den Top-6 der Liga, die schon einer vollbesetzten DEG alles abverlangen würden. Nun, ohne zwei Stürmer, die zuletzt 15 Scorerpunkte in acht Spielen sammelten, wird es ungleich schwerer.

Das dürfte gleich am Abend (19.30 Uhr) in München zu sehen sein. Der EHC zählt seit Jahren zu den Topteams der Liga. Zuletzt hing er zwar durch, verlor fünf aus sieben DEL-Spielen, aber davon lässt sich Kreis nicht blenden: „Das spielt keine Rolle in unserer Vorbereitung, wir wissen, wie gut die sind.“ Das neueste Beispiel war am Dienstag zu sehen. Da ging es im Europapokal gegen den finnischen Meister Lukko Rauma. München gewann 2:1 nach Verlängerung und steht als zweites deutsches Team überhaupt im Halbfinale der Champions League.

Da war ab dem zweiten Drittel wieder das zu sehen, was der EHC in der heimischen Liga zuletzt vermissen ließ: harter Forecheck und kompakte Defensive. „Die kommen Wechsel für Wechsel, ein Wechsel sieht wie der anderes aus“, sagt Kreis, „da müssen wir vom ersten Bully an auf der Hut sein. Aber wir haben schon gezeigt, dass wir das können, gegen Mannheim.“ Auch die Adler sind ein Topteam. Auch die sind derzeit in einem Loch. Prompt gewann die DEG mit 4:2. Wie so ein Coup auch in München gelingen kann? „Einfach, physisch und gradlinig“ müsse seine Mannschaft auftreten. Macht sie das, könnte selbst ersatzgeschwächt etwas möglich sein.