Kampf gegen das Virus Corona-Impfungen: Das planen Wuppertal, Krefeld und Düsseldorf

Düsseldorf · Bald soll mit den ersten Corona-Impfungen in NRW begonnen werden. Mit wie viel Impfdosen rechnen die Städte in der Region und wie wollen sie sie einsetzen? Ein Überblick.

 Ein Mitarbeiter hält eine Ampulle in der Hand, in die später der Impfstoff abgefüllt wird. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/Pool/dpa/Archiv

Ein Mitarbeiter hält eine Ampulle in der Hand, in die später der Impfstoff abgefüllt wird. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/Pool/dpa/Archiv

Foto: Hendrik Schmidt

Zum Start der Corona-Impfungen am 27. Dezember rechnen mehrere Kommunen in NRW bereits mit einer genauen Anzahl von Impfdosen. So erwartet etwa die Landeshauptstadt Düsseldorf in einer ersten Tranche 700 Impfdosen, wie Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) am Freitag erklärte. Sie sollen den Bewohnern in sechs Heimen zu Gute kommen. Die Heime würden nach Größe ausgesucht. Wie viele der 700 Impfdosen bereits am ersten Tag bereitstünden, könne er noch nicht sagen.

Auch in Wuppertal werden Bewohner von Pflege- und Behindertenheimen sowie deren Mitarbeiter zuerst geimpft. Das erklärte am Freitag Gesundheitsdezernent Stefan Kühn. Das Land erhalte insgesamt 80 000 Dosen, damit gebe es für Wuppertal rund 1500 Dosen, so Kühn. Da jede Person zweimal geimpft werde, reiche diese erste Lieferung für 750 Personen. „Das reicht bei weitem nicht, ist aber Gott sei Dank ein Einstieg in die Impfung“, sagte Kühn. Für die Reihenfolge der Impfungen habe die Stadt eine Liste erarbeitet. Die ausgewählten Häuser bereiten jetzt die Impfungen vor.

In Krefeld wird damit gerechnet, dass am Sonntag, 27. Dezember, die ersten mobilen Impfteams zum Einsatz kommen, um Bewohner und Personal in Krefelder Senioreneinrichtungen zu impfen. Dabei sollen zunächst Heime mit Demenzstationen im Fokus stehen. Gesundheitsdezernentin Sabine Lauxen vermute, dass bei einer Zulassung des Impfstoffs etwa 300 bis 350 Impfdosen pro Tag in Krefeld ankommen. Etwa 6700 Personen in den Krefelder Einrichtungen gehören demnach zur ersten Gruppe, die geimpft werden. Über 80 Jahre Menschen sollen angeschrieben werden, damit sie einen Termin im Impfzentrum auf dem Sprödentalplatz vereinbaren.

Die Stadt Essen rechnet nach Angaben einer Sprecherin mit zunächst 750 Dosen. Sie sollen von mobilen Teams in Altenpflegeeinrichtungen verimpft werden, sagte Stadtsprecherin Silke Lenz. Man habe bereits Einrichtungen im Blick. Ob schon am 27. Dezember mit den Impfungen begonnen werden könne, sei noch offen. „Das hängt davon ab, wann der Impfstoff kommt.“ Die zweite Tranche für die zweite Impfung soll dann erst im Januar kommen. Wann, sei aber noch unklar. Um einen vollständigen Impfschutz zu erreichen, ist beim Impfstoff der Firmen Biontech/Pfizer eine zweite Impfung drei Wochen nach der ersten erforderlich.

Der Kreis Warendorf richtet sich nach Angaben eines Sprechers auf die Verimpfung von zunächst 343 Dosen ein. Mit ihnen sollen die Bewohner und Mitarbeiter von zwei Einrichtungen geimpft werden. Der Kreis machte keine Angaben darüber, welche das sind. Geplant sei, schon am 27.12. zu impfen. Drei Wochen später sollen die 343 Menschen dann zum zweiten Mal geimpft werden.

Die Stadt Münster erwartet nach Angaben eines Sprechers vom Freitag „in diesen Tagen“ 329 Impfdosen. Diese seien der Stadt vom Land „zugeteilt“ worden. „Den präzisen Ankunftstag machen wir aus Sicherheitsgründen nicht öffentlich.“ Impfstart ist am 27. Dezember. Auch in Münster sollen die ersten Dosen an die Bewohner von zwei Pflegeeinrichtungen und das dortige Personal gehen. Eine genaue Zahl veröffentlichte am Freitag auch Gelsenkirchen. Dort sollen zum Start 307 Dosen verimpft werden, voraussichtlich in drei Heimen. Dortmund sollen nach Angaben einer Sprecherin zu Beginn 701 Dosen zur Verfügung stehen.

Nach Angaben der Landesregierung wird das Land den Impfstoff über eine Logistikfirma je nach Einwohnerzahl auf die Städte und Kreise verteilen. Vor Ort entscheiden dann Bürgermeister und Landräte, in welchen Einrichtungen zuerst geimpft werden soll. Mit den Impfungen begonnen werden soll zuerst in Alten- und Pflegeeinrichtungen.

Für die Auslieferung der ersten Impfstoffdosen hat das Landesgesundheitsministerium zunächst eine Menge von 100 000 Dosen in zwei Tranchen à 50 000 für ganz Nordrhein-Westfalen kalkuliert. Es handele sich nur um eine Beispielrechnung ohne Gewähr, betonte ein Ministeriumssprecher. Tatsächlich könnten es auch weniger oder mehr sein. Bei der Zahl gehe darum, ungefähr zu wissen, „was bei den Kommunen ankommt“. NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hatte am Donnerstag in Düsseldorf gesagt, dass es noch keine Zahlen gebe, wie viele Impfdosen zunächst nach NRW geliefert werden. In Nordrhein-Westfalen leben gut 17,9 Millionen Menschen.

Der Biontech/Pfizer-Impfstoff muss vor Verabreichung noch aufbereitet werden. Dies soll vor Ort in der Einrichtung geschehen, wie die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein mitteilte. Für den Tag der Impfung werde der Impfstoff in jeweils erforderlicher Menge mit entsprechendem Zubehör durch einen Spediteur an die Einrichtung ausgeliefert, teilte die KVNO mit. Dort werde er an eine verantwortliche Person des Heimes übergeben. „Diese stellt die sachgerechte Lagerung des Impfstoffs umgehend sicher“, hieß es weiter.

Mit der Impfstoff-Verteilung hat Laumann das Logistik-Unternehmen Kühne+Nagel beauftragt. Wie das Unternehmen mitteilte, wird der Impfstoff zunächst in das zentrale Verteilzentrum des Landes geliefert. Dort wird er dann in kleinere Mengen umgepackt. Von dort aus soll er dann an die 53 Impfzentren sowie weitere Einrichtungen des Gesundheitswesens in ganz Nordrhein-Westfalen verteilt werden. Wo sich das zentrale Verteilzentrum befindet, wurde zunächst nicht bekannt.

Zahlreiche Krankenhäuser wollen ihre Mitarbeiter selbst impfen, etwa die Uniklinik Düsseldorf. „Wir sind vorbereitet“, sagte ein Sprecher am Freitag. Ab der kommenden Woche sei man startklar. Es gebe aber noch keine genauen Informationen, wann wie viele Impfdosen kämen. Auch an der Uniklinik Essen habe man Vorbereitungen getroffen. „Wie viele Dosen wir bekommen, wissen wir noch nicht“, sagte ein Sprecher am Freitag. „Ab dem 28. Dezember könnte bei uns geimpft werden.“

(dpa/kati/yb)