Pandemie-Bekämpfung Corona-Impfung: Nebenwirkungen sollen per App gemeldet werden können

Berlin · Zum Start der Corona-Impfungen soll es eine neue App geben. Mit dieser sollen mögliche Nebenwirkungen erfasst werden. Es soll aber noch eine weitere Möglichkeit geben.

Nach einer Notfallzulassung haben am 14.Dezember in den Vereinigten Staaten die Impfungen gegen das Coronavirus schon begonnen.

Foto: dpa/Jessica Hill

Zum Start der Corona-Impfung voraussichtlich in der kommenden Woche sollen geimpfte Menschen mögliche Nebenwirkungen auch per App melden können. Ein Sprecher von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bekräftigte am Mittwoch in Berlin, „dass wir absolut transparent umgehen werden mit Meldungen über Nebenwirkungen“. Sie müssten dazu bekannt gemacht werden. Die vom Paul-Ehrlich-Institut (PEI) programmierte App werde zum Start der Impfung in App-Stores heruntergeladen werden können. Eine andere Möglichkeit, Nebenwirkungen zu melden, sei die bestehende Website https://nebenwirkungen.bund.de. Terminvereinbarungen zum Impfen sind über die neue App nicht möglich, eine Verbindung zur Corona-Warnapp bestehe auch nicht.

Laut PEI und Robert Koch-Institut gibt es bei den neuen Impfungen nur die etwa auch bei Grippe-Impfungen möglichen kurzfristigen Nebenwirkungen: vorübergehende Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schmerzen an der Injektionsstelle, leichtes Fieber, Muskelschmerzen. Langzeiterfahrungen gibt es zwar nicht, aber auf spätere schwerere Nebenwirkungen deutet laut PEI auch nach intensiven Überlegungen und auf Basis von Studien nichts hin.

Erwartet wird eine Zulassung des ersten Impfstoffs Anfang kommender Woche. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA will am Montag ein Gutachten dazu abgeben. Spahn hatte das Vorgehen am Dienstagabend in der ARD als „zügig, gründlich, ordentlich“ verteidigt und angekündigt: „Wir werden nach einer möglichen Zulassung binnen zwei bis vier Tagen beginnen können zu impfen.“ Sein Sprecher bekräftigte nun auf die Frage, wann die App in Betrieb gehe: „Mit Start der Impfung, also nächste Woche.“ Laut Spahn werden in der ersten Auslieferung rund 400 000 Impfdosen in Deutschland geliefert werden.

Rechtliche Grundlage liefert eine Verordnung, die Spahn auf Basis eines breit im Bundestag diskutierten Gesetzes an diesem Freitag unterzeichnen will. Die inhaltlichen Grundlagen zur Priorisierung der zuerst geimpften Gruppen stellt die Ständige Impfkommission in einer aktualisierten Empfehlung bereit. „Ziel soll sein, diejenige als erste zu impfen, die besonders gefährdet sind von dem Coronavirus und diejenigen, die diese Menschen betreuen“, sagte der Sprecher. Die Impfverordnung solle rückwirkend zum 15. Dezember in Kraft
treten.

Aufgabe des Bundes sei es, die Impfdosen zu besorgen und auf die Länder zu verteilen. Die Länder hätten die Aufgabe, die Menschen, die sich impfen lassen können, zu informieren, so der Sprecher. Zur Terminvereinbarung stelle die Kassenärztliche Bundesvereinigung den Ländern ein Tool zur Verfügung.

(dpa)