Hohe Omikron-Inzidenz erwartet Intensivmediziner für Trennung der Inzidenzen von Delta und Omikron

Berlin · Intensivmediziner sprechen sich nun für eine Trennung der Inzidenzen von Omikron und Delta aus. Die Gründe dafür liegen in den unterschiedlichen Inzidenz-Verläufen.

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Um die Corona-Infektionen künftig besser nachvollziehen zu können, hat sich der wissenschaftliche Leiter des Divi-Intensivregisters, Christian Karagiannidis, für eine Trennung der Omikron-Inzidenz von der Delta-Inzidenz ausgesprochen. "Großbritannien hat gezeigt, dass die Delta-Welle sehr konstant verläuft und Omikron jetzt hinzukommt", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Dienstagsausgaben). "Wir sehen dort einen steilen Anstieg der Omikron-Fälle, aber noch keinen Abfall von Delta."

Ohne eine Trennung der Inzidenzen der beiden Corona-Varianten könne nicht erfasst werden, "wenn die Delta-Welle abfällt und sich dafür die deutlich infektiösere Omikron-Variante verbreitet", warnte Karagiannidis. Die Gefahr sei, dass sich Omikron viel schneller verbreite und es deshalb plötzlich sehr hohe Omikron-spezifische Inzidenzen gebe. "Derzeit sind wir Großbritannien geschätzt zwei Wochen hinterher", betonte der Experte.

Bund und Länder bereiten derzeit Notfallpläne für den Fall vor, dass massenhafte Corona-Infektionen mit der Omikron-Variante weite Teile des öffentlichen Lebens in Deutschland lahmlegen. Details sollen am Dienstag bei Spitzenberatungen von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit den Regierungschefinnen und -chefs der Länder beschlossen werden.

(AFP)