Corona-Pandemie NRW macht auf - Diese Regeln gelten jetzt

Düsseldorf · In NRW gelten neue Corona-Regeln - es geht um Bereiche wie Kontakte, Sport, Einkaufen, Gastronomie und einige weitere.

Angesichts sinkender Corona-Zahlen wagt Nordrhein-Westfalen Öffnungen und Lockerungen in zahlreichen Bereichen.

Foto: dpa/Fernando Gutierrez-Juarez

Die Corona-Neuinfektionsrate in Nordrhein-Westfalen ist zum Wochenstart nicht weiter gestiegen. Wie schon am Vortag lag die Inzidenzrate im bevölkerungsreichsten Bundesland am Montag bei 17,1 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner, wie das Robert Koch-Institut (RKI) mitteilte. Insgesamt verzeichnete das RKI in NRW 172 neue Corona-Fälle. Neue Todesfälle wurden nicht bekannt. Dennoch greifen seit Montag in NRW wegen der zuvor gestiegenen Werte wieder schärfere Infektionsschutzmaßnahmen.

Die Landesinzidenzstufe rückt von 0 auf 1. Sie gilt, wenn die Zahl der Neuinfektionen binnen sieben Tagen über 10 aber unter 35 liegt, gerechnet auf 100 000 Einwohner. Das bedeutet automatisch strengere Einschränkungen mit überregionaler Bedeutung - auch für Kreise und kreisfreie Städte, die lokal in der Stufe 0 liegen.

Die Zahl der dem RKI bekannten Neuinfektionen ist am Wochenende oft niedriger als während der Woche. Ein Grund sind Meldeverzögerungen der Gesundheitsämter.

Die Landesinzidenzstufe 1 heißt unter anderem: generelle Maskenpflicht in Innenräumen, also nicht nur in Arztpraxen, Bussen und Bahnen, sondern beispielsweise auch wieder in Gaststätten, Museen, Zoos und Gottesdiensten. Für den Einzelhandel kehrt die Flächenbegrenzung von einem Kunden je zehn Quadratmeter zurück. Volks- und Schützenfeste, Tagungen mit mehr als 1000 Teilnehmern sowie der Betrieb von Diskotheken und Clubs in Innenräumen sind bis zum 27. August untersagt.

Die höchste Sieben-Tage-Inzidenz bundesweit hatte am Montag mit 67,2 Solingen. Wegen der rasant steigenden Zahlen legte die Klingenstadt innerhalb weniger Tage einen Durchmarsch durch alle vier Warnstufen der nordrhein-westfälischen Coronaschutzverordnung hin. Seit Montag gilt dort nach einer Übersicht des Düsseldorfer Gesundheitsministeriums wieder die höchste Stufe 3 (Sieben-Tage-Inzidenz ab 50).

Damit gelten wieder strenge Einschränkungen: Treffen im öffentlichen Raum sind ohne Begrenzung nur noch für Angehörige aus zwei Haushalten erlaubt. In der Außengastronomie herrscht Test- und Platzpflicht. Im Einzelhandel, der nicht zur Grundversorgung zählt, gibt es eine Reduzierung der Kundenbegrenzung auf eine Person pro 20 Quadratmeter.

Die Landeshauptstadt Düsseldorf wird laut einer Übersicht des Landesgesundheitsministeriums voraussichtlich am Dienstag in Stufe 2 springen. Stufe 2 greift am übernächsten Tag, nachdem die 35er-Marke drei Tage infolge überschritten wurde. Dann gilt beispielsweise wieder Test- und Platzpflicht in der Innengastronomie. Weit entfernt davon ist der Kreis Unna, der mit 4,8 die niedrigste Sieben-Tage-Inzidenz in NRW auswies.

In zahlreichen Städten und Kreisen Nordrhein-Westfalens gilt vor Ort bereits Stufe 1, weitere sind an der Schwelle. Weiterhin liegt NRW über der bundesweiten Inzidenz, die am Montag 14,3 erreichte.

Unterdessen wandte sich die Grünen-Landesvorsitzende Mona Neubaur zwar gegen eine Impfpflicht „für die breite Bevölkerung“, zeigte sich aber offen gegenüber Einschränkungen für Ungeimpfte. So müsse „klar sein, dass in bestimmten Bereichen die doppelte Impfung mehr Möglichkeiten eröffnet - zum Beispiel in der Gastronomie oder bei Veranstaltungen, sagte sie der in Essen erscheinenden „Neuen Ruhr/Neuen Rhein Zeitung“ (Montag). Wer sich impfen lasse, schütze nicht nur sich selbst, sondern auch andere. „Das ist gelebte Solidarität mit denen, die sich beispielsweise aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können oder schlicht zu jung sind.“

(dpa/pasch)