Nach Ausbruch des Coronavirus Leichlinger bangt um Heimreise aus China

Leichlingen. · Gerd Ribbeck verbringt seinen Urlaub in China. Dort grassiert der Coronavirus.

Gerd Ribbeck und seine Schwiegertochter tragen sicherheitshalber eine Schutzmaske.

Foto: Gerd Ribbeck

Eigentlich sollte es nur ein Besuch bei der Familie sein. Doch die nächsten 24 bis 48 Stunden dürften für Gerd Ribbeck spannend werden. Am Mittwoch steht für ihn, seinen Sohn und die chinesische Schwiegertochter die Heimreise nach Deutschland an. Ob er sie auch wirklich antreten kann, oder ob er auf dem weiten Weg irgendwo stranden wird, ist noch nicht absehbar. Denn der Leichlinger befindet sich in der chinesischen Provinz Fujian.

Die ist zwar mehr als 900 Kilometer entfernt von Wuhan, wo der gefährliche Coronavirus seinen Anfang nahm. Die Auswirkungen aber haben das ganze Land erfasst. „Die Behörden kontrollieren sehr streng“, sagt Ribbeck. Ein deutlicher Gegensatz zu den Dorfbewohnern, bei denen Ribbeck wohnt. „Die sehen das ziemlich locker.“ Schutzmasken würden auf dem Dorf fast gar nicht mehr getragen. „Hier sitzen die Menschen vor den Häusern, unterhalten sich, spielen und kochen in der Garküche“, erzählt Ribbeck.

Peking ist von den Behörden komplett abgeriegelt

Von der weltweiten Sorge vor dem Coronavirus sei daher wenig zu spüren, lediglich vor dem Dorf wurden an den Einfahrtstraßen einige Steinquader aufgestellt. Fremde, die eventuell mit dem Coronavirus infiziert sind, sollen aus der Stadt herausgehalten werden.

Nicht ganz so entspannt ist die Lage in der Stadt Fuqinge. „Wenn man da ins Kaufhaus geht, haben 90 Prozent der Leute solche Masken an.“ Dabei sei laut Ribbeck in der Stadt mit weit mehr als einer Million Einwohnern nur ein Krankheitsfall bestätigt worden. Grund für Hysterie sieht der Leichlinger jedenfalls nicht.

Dennoch macht er sich Sorgen: „Mein Sohn und meine Schwiegertochter wollen über Peking nach Hause fliegen, ich fliege etwas später über Hongkong.“ Peking sei inzwischen von den Behörden komplett abgeriegelt, in Hongkong wurden zwei Lazarette aufgebaut, hat er gehört. Genaue Informationen hat Ribbeck nicht. Ob die Bundesregierung deutsche Bürger ausfliegen wird, weiß er ebenfalls nicht: „Das müssen wir alles abwarten.“ Auch die Frage, ob er überhaupt über die Autobahn zum knapp 60 Kilometer entfernten Flughafen kommt, sei noch nicht geklärt: „Wir müssen gucken, ob die Straßen frei sind, oder ob kontrolliert wird.“ Es wird auf jeden Fall eine spannende Heimreise.