Spielzeitbeginn am 1. September „Hygiene steht – Buchen geht“
Das „Kom(m)ödchen“ startet mit angepasster Planung in die neue Saison.
Das Kom(m)ödchen ist zurück. „Hygiene steht – Buchen geht“ lautet der Slogan, mit dem man in die neue Spielzeit geht. Den Programmbeginn ab 1. September hat Theaterchef Kay Lorentz kurzfristig noch einmal um einen Monat verschoben, weil er bei der Sicherheit für das Publikum und die Künstler weitergehen wollte, als die behördlichen Vorgaben dies erlauben. Der Kartenverkauf startet aber am kommenden Dienstag für alle Vorstellungen bis Sylvester.
Eigentlich bietet der Zuschauerraum im Gebäude der Kunsthalle gut 200 Plätze. Jetzt spielt man freiwillig nur vor der Hälfte der Gäste. „Das ist für ein privates Theater eine finanziell schwierige Entscheidung,“ sagte Kay Lorentz bei der Präsentation des Konzepts. „Aber das Beste am Kom(m)ödchen ist eben sein Publikum. Und das ist es uns wert.“ Alle Vorstellungen werden ohne Pause gespielt, um jede Form von Enge im Foyer auszuschließen. Beginn wird erst um 20.30 Uhr sein. Dafür sind kurzfristig Extra-Vorstellungen geplant, die bereits um 18 Uhr starten.
Wie überall gilt natürlich auch in diesem Theater Maskenpflicht, wobei es jedem frei steht, seine Maske am Sitzplatz abzunehmen. „Wir empfehlen, sie zu tragen. Zumal sich so die Möglichkeit bietet, über besonders gemeine Pointen heimlich zu lachen“, heißt es von der Direktion des Hauses. Als Veranstalter ist man außerdem verpflichtet, die Kontaktdaten jedes Gastes festzuhalten. Wie aber gehen die Künstler mit den erheblichen Einbußen bei ihrer Abendgage um? Immerhin schafft man bei völliger Auslastung des Saals gerade mal den „Break-even-Point“. Theaterleiter und Mitglieder des Kom(m)ödchen-Ensembles sind einig: Alle werden mitmachen, alle werden kommen. Auch „Mitternachtsspitzen“-Moderator Jürgen Becker, mit dem Kay Lorentz noch vor kurzem sprach.
Und Daniel Graf, Martin Maier-Bode, Maike Kühl und Heiko Seidel werden ihre erfolgreichen „Hausnummern“ zeigen, darunter die in der letzten Spielzeit vorgestellten „Quickies. Schnelle Nummern zur Lage der Nation.“ Prompt steht Daniel Graf auf der Bühne und legt los, als Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. „Ich sage es mal auf Spahnisch: Unser Belüftungskonzept ist perfekt.“ In der Linken hält er einen Föhn, in der Rechten einen Staubsaugerschlauch. Es folgen obrigkeitstypische, sinnfreie Ausführungen zu Gratistests für Rückkehrer aus Risikogebieten.
Den Schlussakkord der Präsentation setzt der Chef schließlich selbst: „Corona ist eine Herausforderung. Aber jede Familienfeier ist riskanter als ein Kom(m)ödchen-Besuch. Nur vermutlich nicht so lustig.“