NRW Das neue „Gedächtnis der Stadt“ soll im Frühjahr Betrieb aufnehmen

Bovert · Neben dem Erwin-Heerich-Haus in Bovert entsteht das neue „Gedächtnis der Stadt“. Im Frühjahr wird es seinen Betrieb aufnehmen. 1,4 Millionen Euro soll der quaderförmige Neubau mit Alu-Verkleidung kosten.

Neben dem Erwin-Heerich-Haus in Osterath-Bovert entsteht für rund 1,4 Millionen Euro das neue Stadtarchiv.

Foto: RP/Stadt Meerbusch

(Red) Im Frühjahr soll das neue Stadtarchiv neben dem Erwin-Heerich-Haus in Osterath-Bovert seinen Betrieb aufnehmen, am Montagnachmittag ist das Richtfest für den Neubau gefeiert worden.

Zahlreiche Vertreter aus Politik, Verwaltung und der Nachbarschaft sind der Einladung für die Feierstunde gefolgt. In seiner Rede betonte Bürgermeister Christian Bommers die Wichtigkeit des Gebäudes, sowohl für die Kommune als auch für Bürgerinnen und Bürger. „Nicht nur, dass das Meerbuscher Stadtarchiv auch Sammlungen aus Nachlässen und Schriftstücke von Familien und Privatpersonen aufbewahrt, um möglichst viele Lebensbereiche in unserer Stadt zu dokumentieren, immer häufiger werden Archive auch bei der Aufarbeitung der eigenen Familiengeschichte genutzt“, so der Bürgermeister.

Bisheriger Standort wird
für Klassenräume benötigt

Als historisches Gedächtnis habe das Archiv daher einen ganz besonderen Stellenwert in der Stadt. „Ein Archiv auf dem Grund und Boden dieser Stadt wird dem langem Atem und dem Kampf um unsere Stadt, den unsere Vorgänger vor etwas mehr als 50 Jahren ausgetragen haben, nur gerecht“, sagte Christian Bommers im Hinblick auf die langjährige juristische und politische Auseinandersetzung um das Fortbestehen Meerbuschs. „Damals war man stolz auf die Eigenständigkeit der Stadt Meerbusch und das, was man erreicht hat. Dieser Stolz um unsere Heimatstadt steht uns auch 51 Jahre später gut zu Gesicht“.

Der Neubau biete, anders als der jetzige Standort in einem Trakt der Adam-Riese-Schule in Büderich, beste Voraussetzungen, um das empfindliche Archivgut auch für die kommenden Generationen zu sichern. So sorgt zum Beispiel eine klimastabile Luft in den Lagerräumen für optimale Bedingungen.

Stadtarchivar Michael Regenbrecht bereitet derweil den Umzug des Archivguts vor. „Da ist natürlich eine umfangreiche Planung nötig. Es muss zunächst geschaut werden, was alles mit umzieht. Beispielsweise sind Amtsdrucksachen mittlerweile online verfügbar. Die Dinge, die mit umziehen, müssen dann aber entsprechend schonend verpackt werden, sodass beim Transport nichts beschädigt oder verloren geht“, erklärt der Stadtarchivar.

Der bisherige Standort neben der Adam-Riese-Schule wird künftig für weitere Klassenräume benötigt: In der Grundschule herrscht Platznot. Insgesamt entstehen im neuen Stadtarchiv am Neusser Feldweg auf einer Fläche von 490 Quadratmetern Platz für die Lagerung, Anlieferung, Säuberung, Sichtung und Digitalisierung neuen Archivguts, Büroräume sowie ein Besucherbereich. Auf dem begrünten Dach wird eine Photovoltaikanlage installiert. Die Fassade des quaderförmigen Baukörpers wird durch eine vorgehängte Verkleidung aus recycelbarem Aluminium gestaltet, in die der Schriftzug „Stadtarchiv“ eingearbeitet wird. 1,4 Millionen Euro soll der Neubau kosten.