Düsseldorfer Marienhospital Ausgebrannte Station geht wieder in Betrieb

Pempelfort · Vor zwei Jahren brannte die internistische Station des Marienhospitals, ein Mensch starb. Nun zeigte das Krankenhaus die umfassend modernisierten Räume. Weitere Arbeiten laufen oder sind in Planung.

 In den sanierten Zimmern ist nun deutlich mehr Platz; Vier- und Sechsbettzimmer gibt es auf der Station jetzt nicht mehr.

In den sanierten Zimmern ist nun deutlich mehr Platz; Vier- und Sechsbettzimmer gibt es auf der Station jetzt nicht mehr.

Foto: Nicole Lange

Zwei Jahre nach dem verheerenden Brand im Marienhospital in Pempelfort hat das Krankenhaus die betroffene Station 2A vollständig saniert wieder in Betrieb genommen. Vorangegangen waren die aufwendige Schadensaufnahme, die Planung und eine 14-monatige Bauzeit. „Wir sind froh, dass wir es in dieser Frist geschafft haben“, sagte Geschäftsführer Martin Meyer am Dienstag bei der offiziellen Vorstellung der modernisierten Station. Zwischenzeitlich hatte er auch eine Wiedereröffnung erst im kommenden Sommer für möglich gehalten.

Derzeit gibt es in den Häusern des Verbunds katholischer Kliniken Düsseldorf (VKKD) noch weitere Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten. Die nun betroffene Station hatte eigentlich noch nicht auf dem Plan gestanden, wie Meyer erläuterte. Da nach dem Brand aber umfassende Arbeiten nötig waren, habe man die Station nicht nach altem Standard wieder hergestellt, sondern sie gleich modernisiert. „Sie ist so saniert worden, wie das perspektivisch auch mit den anderen Stationen vorgesehen ist“, so der Geschäftsführer.

Der Brand war am späteren Abend des 9. September 2019 in einem Patientenzimmer der Station ausgebrochen. Damals war nicht abschließend zu klären, wie genau der Brand entstanden war. Im Brandzimmer war jedoch ein dementer Patient untergebracht, der Raucher war. Um 23.12 Uhr ging damals die erste Meldung bei der Feuerwehr ein; es dauerte dann eine Stunde, den Brand zu löschen. Die Patienten, die auf vom Feuer betroffenen Zimmern lagen, wurden in abgeriegelte, sichere Gebäudeteile gebracht. Ein 77-Jähriger starb an einer Rauchgasverletzung; 19 Verletzte wurden in andere Krankenhäuser transportiert. Die Station war gerade erst hinsichtlich des Brandschutzes saniert worden und hatte beispielsweise auch neue Brandschutzdecken auf dem Flur bekommen.

Bei der Sanierung hat sich der VKKD den Angaben zufolge unter anderem um eine bessere Raumnutzung bemüht. Das aus den 60er Jahren stammende Gebäude verfügte stellenweise noch über die damaligen Standards, beispielsweise über eine Reihe von Vier- und Sechsbettzimmern. „Es wurden allerdings keine Zimmer mehr mit sechs Betten belegt“, sagte Meyer. Im wesentlichen sind jetzt Ein- und Zweibettzimmer auf der Station geplant worden. In Einzelfällen wird es auch noch Dreibettzimmer geben.

Das neue Raumprogramm soll auch die patientennahe Pflege stärken, für die nun deutlich mehr Platz geschaffen wurde. Jedes neue Zimmer verfügt über eine eigene Nasszelle – ebenfalls entsprechend dem heutigen Standard, aber vor der Sanierung nicht selbstverständlich. Darüber hinaus ist das so genannte Nebenraum-Programm neu gestaltet worden – also andere Bereiche wie Arztzimmer und Behandlungsräume.

Beim Thema Brandschutz musste nicht nachgebessert werden

„Wir haben die Fenster ausgetauscht und bei Boden und Wänden Wert auf naturnahe Farben gelegt“, sagte Architekt Sven Kastien. Zudem habe man bei der Sanierung eine höhere Aufenthaltsqualität für Menschen jeden Alters schaffen wollen. Beim Thema Brandschutz musste unterdessen nicht speziell nachgelegt werden, wie Geschäftsführer Martin Meyer betonte – denn der war vorher bereits auf modernem Stand. Man habe nach dem Feuer natürlich alle Abläufe untersucht: „Und da ist letztlich nicht viel übrig geblieben, das wir hätten besser oder anders machen sollen. Auch die Feuerwehr war glücklicherweise sehr schnell da.“ Ein Brand wie der hier geschehene könne sich nie zu 100 Prozent verhüten lassen.

Insgesamt investiert der VKKD aktuell rund 18 Millionen Euro in die Baumaßnahmen am Marienhospital. Fertiggestellt ist inzwischen bereits der Rohbau des neuen Bettenhauses („Anbau West“) mit seinen sieben Stationsebenen. Es soll im Frühjahr 2022 dann komplett fertig sein und im zweiten Quartal bezogen werden können. Die entstehenden Raumkapazitäten (75 Betten) gleichen auch die Betten-Verluste aus, die durch die Schaffung der Ein- und Zweibettzimmer bei den Stations-Sanierungen entstehen. Die Flure der bestehenden Stationen sollen nach der Fertigstellung des Neubaus mit den dortigen Räumen verbunden werden.