NRW Rekord: Noch nie war ein Sommer in Düsseldorf so nass

Düsseldorf · Hinter Düsseldorf liegt ein Rekordsommer. Die Statistik des Deutschen Wetterdienstes fördert auch jenseits des Regens ungewöhnliche Werte zu Tage.

Wenn es stark regnet, stehen auch in Düsseldorf immer wieder Straßen unter Wasser.

Foto: Andreas Bretz/Bretz, Andreas (abr)

Die Stadt hat einen Rekordsommer erlebt: So nass waren Juni, Juli und August noch nie. Das ergab eine Auswertung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) anhand der seit 1970 am Flughafen erhobenen Daten. 

Die Regenmenge lag bei 379,2 Millimeter (oder Liter pro Quadratmeter). Bisher war 2007 das Rekordjahr mit 322,7 Millimetern. Erstaunlich übrigens ist auf den ersten Blick, dass die von Oberbürgermeister Stephan Keller als „Jahrtausendhochwasser“ eingeordnete Flut nicht auf einen Tagesrekord für Starkregen zurückgeht. Am 13. Juli fielen 31 Millimeter, am 14. Juli 49,9 Millimeter (von 8 bis 8 Uhr). Am 3. Juli 2009 waren es aber sogar 57,4 Millimeter. Was das Hochwasser in diesem Jahr jedoch ausgemacht hat, war der langanhaltende und regional weit verbreitete
Niederschlag.

Nur an drei Tagen stiegen
die Temperaturen über 30 Grad

Der im Gegensatz dazu trockenste Sommer ist noch gar nicht so lange her, 2018 verzeichneten die Meteorologen 100 Millimeter. Der langjährige Durchschnitt (1991-2020) liegt bei knapp 216.

Was zum vielen Regen passt: Die Sonne schien längst nicht so oft, wie gewohnt. Sind es normalerweise gut 600 Stunden, kamen jetzt gerade einmal gut 540 Stunden zusammen. Im vergangenen Jahr waren es zwar auch nur 585, dafür wurden wir 2019 und 2020 sogar mit jeweils knapp 750 Stunden verwöhnt.

So hat dieses Jahr auch in Sachen Hitze nicht viel zu bieten. An nur drei Tagen kletterten die Temperaturen über die 30-Grad-Marke. In den vergangenen Jahren waren es in etwa jeweils sechs Mal so viele Tage. Auch nur zwei so genannte tropische Nächte mit Temperaturen von mehr als 20 Grad Celsius gab es. Der Top-Wert wurde am 17. Juni mit 34,5 Grad gemessen. (Interessant: nur vier Tage vorher war der Sommertiefstwert erreicht worden, mit acht Grad). Der Hitzerekord ist ebenfalls noch gar nicht so alt: Am 25. Juli 2019 zeigte das Thermometer 40,7 Grad Celsius.

Trotz Regensommer – die Jahreszeit war durchschnittlich mit 18,7 Grad Celsius im Vergleich immer noch etwas zu warm, was vor allem am Juni lag.

„Der August hat das Attribut Sommermonat in diesem Jahr eigentlich nicht verdient gehabt“, sagt Thomas Kesseler-Lauterkorn vom Regionalen Klimabüro des DWD.