Besonderes Buch-Projekt Student plant zweites Buch über Corona-Zeitzeugen

Düsseldorf · Auf dem Cover seines zweiten Buches mit Corona-Botschaften will Robin Paeßens die Namen von Verstorbenen zeigen. Hinterbliebene können ihm schreiben, auch über eigene Corona-Erlebnisse.

 Die Fotos auf den Postkarten hat Robin Paeßens gemacht. Sie zeigen Eindrücke aus der Corona-Pandemie, zum Beispiel gesperrte Spielplätze im ersten Lockdown.

Die Fotos auf den Postkarten hat Robin Paeßens gemacht. Sie zeigen Eindrücke aus der Corona-Pandemie, zum Beispiel gesperrte Spielplätze im ersten Lockdown.

Foto: Robin Paeßens

Robin Paeßens hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Corona-Zeit zu dokumentieren – und das auf seine eigene Art. Der Student, der an der Hochschule Düsseldorf Kommunikationsdesign studiert, hat vor einigen Monaten bereits ein Buch in Eigenregie gestaltet und herausgebracht. Das Besondere: Der Düsseldorfer hatte Menschen im ganzen Land, die er zufällig übers Online-Telefonbuch ausgewählt hatte, Postkarten geschickt. Er bat sie darum, ihre Gedanken und Gefühle über die Coronazeit darauf aufzuschreiben und ihm zurückzuschicken. Viele antworteten ihm, sehr persönlich und sehr eindrücklich. Mehr als 250 Mal habe sich das Buch inzwischen verkauft, sagt Paeßens, der sich über das Interesse an seinem „Herzensprojekt“ sehr freut. Und er hofft nun auch bei seinem zweiten Buch-Projekt auf viele Menschen, die ihm schreiben.

„Die Titelseite meines zweiten Buches möchte ich gerne den an Corona verstorbenen Menschen widmen. Meine Idee ist es, das Cover mit den Namen dieser Bürger und Bürgerinnen zu gestalten“, sagt Robin Paeßens. Dafür brauche er so viele Namen wie möglich, „um die große Anzahl an Verstorbenen zu visualisieren“. Wie beim ersten Buch sucht er auch wieder Menschen, die ihm über ihre besonderen Erlebnisse seit Ausbruch der Corona-Zeit schreiben. Diese Zeitzeugen-Berichte will er dann in seinem Buch veröffentlichen, das Anfang kommenden Jahres veröffentlicht werden soll.

Einsendungen, die ihn bereits erreicht haben, zeigen, wie unterschiedlich, aber auch allgemein belastend die Zeit empfunden wird und wie sehr man sich auch um die Zukunft sorgt. „Wie werden wir in Zukunft Menschen begegnen? Wird die Scheu bleiben? Wird man sich wieder die Hände geben? Wie wird man sich verabreden? Wird man verlernen, Gesichter zu deuten?“, schreibt etwa ein Einsender. „Persönlich bin ich (Jahrgang 1957) so gut wie gar nicht betroffen von Corona! Wir Alten werden beschützt und die Kinder, Jugendlichen und Studenten werden in meinen Augen vergessen und müssen leider die Zeche für unsinnige Maßnahmen zahlen“, heißt es in einer anderen
Nachricht.

Ein Einsender freut sich über das Projekt aus Düsseldorf: „Lieber Robin, Menschen wie Du machen Mut, denn sie nutzen eine Situation für Entdeckungen. So lebe ich auch meine unternehmerische Arbeit, die leider jäh gestoppt wurde, und ich musste mir Neues einfallen lassen.“ Interessierte können mit Robin Paeßens per E-Mail Kontakt aufnehmen: