Nach der Niederlagenserie DEG kämpft mit Fischbuch gegen die Iserlohn Roosters um Platz 10

Nach drei Niederlagen in Folge braucht das Eishockeyteam gegen einen direkten Konkurrenten um Platz zehn dringend Punkte.

Daniel Fischbuch wurde bei der DEG zuletzt wegen einer Muskelverletzung schmerzlich vermisst.

Foto: Birgit Haefner

Am Sonntag hätte Harold Kreis eigentlich schon mal seinen neuen Arbeitsplatz inspizieren können. Dann sollte die Düsseldorfer EG bei den Schwenninger Wild Wings spielen – bei dem Klub, zu dem der DEG-Trainer im Sommer wechseln wird. Doch mit dem Ausflug in den Schwarzwald wird es nichts, das Spiel ist abgesagt, weil die Wild Wings wegen mehrerer Corona-Fälle in Quarantäne sitzen. Übrigens nicht als einziger Klub, auch Augsburg pausiert, in Nürnberg gibt es Fälle, in Bremerhaven, in Berlin – Corona ist in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) also weiter ein Thema.

Bei der DEG derzeit zum Glück nicht. Und für die kurzfristige Planung macht die Absage des Schwenningen-Spiels ohnehin keinen Unterschied. Am Freitagabend (19.30 Uhr) steht ja noch das Heimspiel gegen die Iserlohn Roosters an. Und das ist gleich dreifach wichtig für die DEG: Erstens sind nach Monaten wieder 6000 Fans zugelassen, was die klamme Vereinskasse zumindest etwas füllen sollte. Zweitens wäre es nach drei Niederlagen in Folge an der Zeit, ein paar Punkte zu holen. Und drittens kommt da ein direkter Konkurrent um Platz zehn, der zuletzt dreimal in Folge gewann und aus Düsseldorfer Sicht mal wieder einen Dämpfer vertragen könnte.

Lediglich vier von
92 Torschüssen landeten im Tor

Da passt es Trainer Kreis natürlich gut ins Konzept, dass sich nach den Verteidigern Luca Zitterbart und Marco Nowak auch Stürmer Daniel Fischbuch wieder fit gemeldet hat. In den ersten drei Spielen nach der Olympiapause wurde er wegen einer Muskelverletzung noch schmerzlich vermisst – vor allem als Puckverteiler an der blauen Linie in Überzahl. Zwar erspielte sich die DEG auch ohne Fischbuch eine Vielzahl an Chancen, schoss insgesamt 92 Mal aufs Tor, doch lediglich vier davon gingen rein. Und weil die Gegner aus weniger deutlich mehr machten (neun Tore bei 86 Schüssen), standen am Ende drei Niederlagen.

„Wir haben gut gespielt, aber wir dürfen nicht so viele Punkte liegen lassen“, sagte danach Jerry D‘Amigo, einer von nur zwei Torschützen seit der Olympiapause. Nachhaltig erschüttert wirkten aber weder der Flügelstürmer noch seine Kollegen oder Vorgesetzten. Nicht nur, dass die DEG über weite Strecken ordentlich bis gut spielte, es ging auch gegen München (1:2), Mannheim (1:4) und Wolfsburg (2:3), also den Vierten, den Dritten und den Zweiten der DEL-Tabelle. Die Feststellung war auch Harold Kreis wichtig: „Das eine sind die Resultate, aber wir haben die letzten drei Spielen gegen drei Topmannschaften gut gespielt. Und wenn der Prozess stimmt und sich die Jungs an den Spielplan halten, dann wird der Erfolg nicht ausbleiben.“

Das Problem ist nur: Die Zeit drängt. Die DEG hat nur noch elf Spiele. Also sagt Manager Niki Mondt: „Bis darauf, dass da null Punkte stehen, war es nicht schlecht. Es hätte in jedem Spiel anders laufen können. Ist es aber nicht, also haben wir Teams im Nacken und spüren den Druck, weil wir unbedingt Platz zehn halten wollen.“

Eins dieser Teams sind die Iserlohn Roosters, deren Saison so gar nicht nach Plan verläuft. Im Sommer verpflichteten die Sauerländer mehrere prominente Spieler und standen Ende Oktober auf einem erfreulichen fünften Platz.

Doch dann gab es gleich zwei Corona-Ausbrüche, wochenlang waren sie raus oder mussten mit einem Notkader aufs Eis, stürzten auf den letzten Platz ab. Nun geht es aber wieder aufwärts, zuletzt gab es Siege gegen Mannheim, Wolfsburg und Köln. „Iserlohn hat Qualität und ist auf einem aufsteigenden Ast, das wird ein harter Kampf“, sagt Mondt, dessen Team nur noch sieben Punkte Vorsprung auf die Roosters hat – und bereits dreimal mehr gespielt hat. In den Panikmodus schaltetet der Manager deswegen aber nicht. Sein Team sei jetzt nicht zum Siegen verdammt, aber nach drei Spielen ohne Punkt wäre das allein fürs Gemüt schön. Die DEG hat dieses Jahr ja schon eine Niederlagenserie erlebt und gemerkt, wie schwer man da rauskommt. Dafür ist jetzt keine Zeit mehr. Das weiß auch Mondt: „Mit jeder Niederlage wird das nächste Spiel mehr und mehr zu einem Endspiel.“