Golf Golfer Kieffer reist als Mitfavorit nach Tokio

Der Bundestrainer traut dem Düsseldorfer Golfer bei Olympia eine Menge zu.

(tino) Das Outfit der deutschen Olympiamannschaft sitzt perfekt. Das hat Golfer Maximilian Kieffer (GC Hubbelrath) bei den BMW International Open in München-Eichenried bereits festgestellt. Nicht, dass er bereits darin gespielt hat, aber dem Mann aus Hubbelrath wurde bereits die schwarz-rot-goldene Olympia-Kleidung mit dem Bundesadler auf der Brust überreicht. Klar, dass er sofort hineinschlüpfte, klar auch, dass er sich darin sofort wohlfühlte. „Mir fehlen die Worte. Ich kann nicht beschreiben, wie sehr es mich ehrt, Deutschland bei den Olympischen Spielen vertreten zu können“, meinte Kieffer in München.

In der für die Olympischen Spiele bereinigten Weltrangliste liegt Kieffer auf Platz 48. 60 Golfer spielen vom 29. Juli bis 1. August um die Medaillen. Der 31-jährige hat einige Erfahrung darin, Deutschland in internationalen Wettkämpfen zu vertreten. 2006 wurde er sowohl in der Mannschaft als auch im Einzel Jugend-Europameister. 2018 vertrat er Deutschland zusammen mit dem ehemaligen Weltranglistenersten und gebürtigen Düsseldorfer Martin Kaymer beim World Cup of Golf. 2005 wurde „Kiwi“, so Kieffers Spitzname, erstmals in einen deutschen Nationalkader berufen, seitdem ist er ununterbrochen Nationalspieler.

Obwohl er als Berufssportler in der Weltgeschichte herumreist, ist der Hubbelrather heimatverbunden. Wann immer er kann, tritt er mit seinem Heimatklub in der Deutschen Golf-Liga an. Mit seiner Hilfe sicherten sich die Hubbelrather den deutschen Meistertitel 2018. „Olympische Spiele sind aber etwas Besonderes“, so Kieffer. „Als Kind habe ich mir im Fernsehen alle Sportarten bei den Spielen angesehen und davon geträumt, irgendwann selber dabei zu sein.“

Dass es coronabedingt ganz besondere Spiele werden und er an seinem „Arbeitsplatz“ auf der European Tour mindestens drei Turniere verpassen wird, stört ihn überhaupt nicht. „Ich habe die English Open schon oft gespielt, bei Olympia noch nicht. Und ich habe in diesem Jahr bisher so gut gespielt, dass ich mir um mein Ranking auf der Tour keine Sorgen mache.“ Kieffer hat den Blick auf die „besonderen Spiele“. „Wahrscheinlich können wir froh sein, wenn wir uns im Olympischen Dorf frei bewegen können. Verlassen dürfen wir es, obwohl ich bereits zweimal geimpft bin und regelmäßig getestet werde, wohl nicht.“ Schade, denn er hätte mit seinem Caddy Takashi Ohagen eigentlich den idealen Begleiter für Streifzüge durch Tokio. „Taka“ ist Halbjapaner, spricht perfekt japanisch und ist somit auch als Übersetzer eingeplant. Bundestrainer Ulrich Eckhardt traut Kieffer einiges zu. „Er hat mehrfach an einem Sieg geschnuppert dieses Jahr und es würde mich nicht wundern, wenn er um die Medaillen mitspielt“, so Eckhardt.