Bundestagswahl 2025 Dirk Niemeyer tritt für die Grünen an

<irglyphscale style="font-stretch 985%;">Kreis Mettmann </irglyphscale> · Der 38-jährige Ratsherr der Grünen ist in der Gaming- und E-Sports-Branche tätig und war früher Tanzlehrer. Er ist begeisterter Familienvater und privat der Musik zugetan.

Dirk Niemeyer hat vor vier Jahren sein Auto verkauft und fährt seitdem nur noch Lastenrad.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Dirk Niemeyer kandidiert für die Grünen bei der Bundestagswahl am 23. Februar. Er stammt aus Schüttdorf (Niedersachsen). Als Senior Produkt Manager besitzt er langjährige Erfahrung in der Organaisation und Ausrichtung großer Events in der Gaming- und E-Sport-Branche. Der frühere Tanzlehrer hat zwei Kinder. Seine Hobbys sind Kommunalpolitik, Familie, Musik (Bassgitarre, Klavier und Gitarre).

Mit den Grünen fühlte Niemeyer sich schon immer politisch verbunden. Seitdem er Kinder hat, verstärkte sich der Wunsch, sich für eine lebenswerte Zukunft einzusetzen. Bei der Kommunalwahl 2020 ließ er sich als Kandidat der Grünen aufstellen und zog in den Stadtrat ein. Er ist dort jugendpolitischer Sprecher der Fraktion, gehört dem Schul- und dem Planungsausschuss an und sitzt im Verwaltungsrat der Stadtsparkasse. 2020 wurde er auch Kreistagsabgeordneter der Grünen und war bis Herbst 2024 Vorstandssprecher im Kreis Mettmann. Da er als Kandidat für den Wahlkreis 103 auf dem Listenplatz 46 steht, müsste er schon das Mandat direkt holen, um in den Bundestag einzurücken. „Für eine erfolgreiche Kandidatur gegen Klaus Wiener sind viele Wählerstimmen nötig – aber nichts ist unmöglich“, sagt Niemeyer.

Im Wahlkampf erhalte er sehr viel positiven Zuspruch, dafür, „dass ich in der Sache streite und meinen Standpunkt ehrlich vertrete“. Viele freuten sich auch einfach über die Kandidatur eines vergleichsweise jungen Menschen. Allgemein sei auffällig, dass im derzeitigen Wahlkampf Plakate vieler Parteien mutwillig zerstört würden.

„Ich würde zu allererst für Deutschland in den Bundestag gehen“, betont Niemeyer. „Ich lebe gerne in diesem Land.“ Auch, weil sich Deutschland für wichtige Themen in der Welt einsetze. Und weil es eine treibende Kraft in der EU sei, die Europa eine lange Phase des Friedens beschert habe. Aber das Land sei viele Jahre auf Verschleiß gefahren worden, Brücken, Schienen und Schulen bedürften eines langfristigen Sanierungsplans. In der Bildung müsse man auf der dualen Ausbildung und den noch immer sehr guten Universitäten aufbauen. Persönlich liege ihm viel daran, die Gemeinnützigkeit auch für E-Sports herzustellen, damit Sportvereine in dieses Thema einsteigen könnten.

Im Südkreis könne man beobachten, wie unterschiedlich gut die Kommunen finanziell aufgestellt seien und wie schnell eine Konzernentscheidung ein Loch in Gewerbesteuereinnahmen reißen könne. „Die Kommunen müssen eine weitere Einnahmequelle haben, um die vielen Aufgaben, die Bund und Land ihnen aufladen, wie etwa die Integration Geflüchteter, bewältigen zu können.“ Die Grünen wollen eine Investitionsprämie für Unternehmen in Höhe von zehn Prozent des Investitionsvolumens einführen, wenn diese in den Standort Deutschland investieren. Von dem von der Ampel-Koalition aufgelegten Start-Chancen-Programm profitiere hier in Langenfeld die Fröbel-Schule.

Unter das Stichwort Digitalisierung gehöre die Einführung einer Deutschland-App, eine einheitliche App, mit der man auf digitalem Wege – ohne Behördengang – möglichst viele Verwaltungsleistungen erledigen kann. In der Schule müsse die Digitalisierung vernünftig an die verschiedenen Altersklassen angepasst werden. „Den Umgang mit Ipads eigenverantwortlich an Achtjährige delegieren zu wollen, ist nicht zielführend“, sagt er.

Um der Bürokratisierung Herr zu werden, müsse bei jedem neuen Gesetz geprüft werden, welche Auswirkungen es gerade auf kleinere und mittlere Unternehmen habe.

„Meine Herangehensweise an Herausforderungen ist immer problemorientiert“, sagt Niemeyer. Er sei offen und ehrlich und an vielen Themen interessiert. Das spiegelt auch seine bisherige berufliche Laufbahn wider: Vor 14 Jahren kam er nach Langenfeld, um als Tanzlehrer die Tanzschule „TanzBreuer“ an der Ganspohler Straße zu eröffnen. Als Webdesigner kam er später mit der Gaming-Branche in Berührung, baute bei Gaya Entertainment zunächst die Marketing-Abteilung, dann die E-Sportsabteilung auf und wechselte vor acht Jahren zu ESL in Köln, wo er vom Marketing zum (Senior) Produkt Manager aufstieg.