Stadt investiert rund 17,2 Millionen Euro Richtfest für Annette-Sporthalle
Düsseldorf · Zum neuen Schuljahr soll das Benrather Gymnasium die neue Dreifachsporthalle in Betrieb nehmen können. Auf einer ehemaligen Liegewiese des Freibades errichtet die Stadttochter IPM einen modernen Funktionsbau.
Die Summe ist gewaltig: 1,3 Milliarden Euro investiert die Landeshauptstadt derzeit in ihre Schullandschaft. Dabei gibt es von Schulneugründungen über Umzüge bis zu Sanierungen im Bestand eine riesige Bandbreite. Auch wenn der Neubau der Dreifachsporthalle für das Benrather Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasiums innerhalb dieser Vielzahl von Projekten finanztechnisch am unteren Ende liegt, ist er für die Schulgemeinschaft sehr wichtig. Schließlich fehlt es der Schule doch an ausreichenden und modernen Sportmöglichkeiten innerhalb des eigenen Areals.
Seit Jahren wartet die Schule auf den Bau einer neuen Halle. Bereits 2019 hatte der Stadtrat einen entsprechenden Beschluss gefasst. Zwei Einfeldturnhallen stehen aktuell auf dem Schulgelände. Weil das für die Größe von mehr als 1000 Schülern nicht ausreicht, nutzt man in Absprache mit dem Gymnasium Koblenzer Straße Zeiten in deren Dreifachsporthalle. Mitte 2022 genehmigte der Rat der Stadt dann den Neubau am Annette-Gymnasium.
Bis zum Start des neuen Schuljahres im Sommer muss sich die Annette-Gemeinde allerdings noch gedulden. Am Dienstag wurde Richtfest, oder besser gesagt: das Deckenfest gefeiert. Und so mancher Besucher, der bereits beim ersten Spatenstich am ersten Tag der Sommerferien vor Ort war, konnte nur staunen, was die Stadttochter IPM in so kurzer Zeit hochgezogen hat.
Die Reden wurden in dem Raum im ersten Stock gehalten, der später einmal als Gymnastikhalle dienen wird. Von dort oben, wo später auch die bis zu 199 Zuschauer auf einer Tribüne Platz haben werden, gab es auch den Blick auf das Herzstück: die eigentliche Sporthalle, die später bei Bedarf geteilt werden kann.
Die Stadt investiert an der Brucknerstraße auf der ehemaligen Liegewiese des Benrather Freibades rund 17,2 Millionen Euro. Weil, wie es Dagmar Wandt, Leiterin des Amtes für Schule und Bildung, ausführte, das Projekt recht neu geplant gewesen sei, habe man bei der Kostenberechnung auch die durch die Corona-Pandemie und den Krieg in der Ukraine erfolgten Preissteigerungen einrechnen können. Deswegen hofft sie, dass die Summe eingehalten werden kann. Bei vielen anderen Projekten, die schon vor einigen Jahren geplant wurden, ist die Stadt inzwischen beim ersten Änderungsbeschluss für die politischen Gremien, bei manchen wie dem Ausbau der Grundschule Steinkaul schon beim zweiten. Das bedeutet jeweils, dass weiteres Geld aus der Stadtkasse zugeschossen werden muss.
Doch das war bei der kleinen Feier im Rohbau am Dienstag kein Thema. Stattdessen beschrieb Annette-Schulleiterin Martina Weiß, wie sehr sich alle auf die Fertigstellung freuten: „Diese neue Dreifachsporthalle wird unserem Sportunterricht neue Impulse geben.“ Dass Sportunterricht wichtig sei, verdeutlichte sie so: „Dabei werden Talente entdeckt und der Teamgeist gefördert.“
Und weil letztlich vor allem die Schülerinnen und Schüler Nutznießer des Neubaus sein werden, hatten einige als kleines Dankeschön mit ihren Lehrkräften ein musikalisches Beiprogramm vorbereitet. Das Bläserensemble der Schule spielte zwei Stücke, dann trug die Klasse 5a einen Sprechgesang vor. Den kulturellen Schlusspunkt setzte der Cantabile-Chor der Sechserklassen mit drei Liedern. Höhepunkt war das auf das Schulleben im Annette-Gymnasium umgetextete Lied „The Wellerman“.
Das Gebäude wird in Massivbauweise errichtet und komplett mit Mineraldämmstoffen gedämmt. Das extensiv begrünte Flachdach erhält eine Fotovoltaikanlage zur Eigenstromversorgung. Die Beheizung des Gebäudes erfolgt durch einen Fernwärmeanschluss, und die Lüftungsanlage wird mit einer Wärmerückgewinnung ausgestattet. Die Beleuchtung wird mittels LED-Technik realisiert. Darüber hinaus werden Bäume aus der Düsseldorfer Zukunftsbaumliste auf der Außenanlage gepflanzt. Sie sollen später einmal Schatten spenden.