Eigenes Sportstudio und Klassenzimmer auf dem Dach Stadt investiert rund 50 Millionen Euro in den Neubau der Thomas-Edison-Realschule

Düsseldorf · (sku) Im Innenraum des Neubaus ist noch Baustelle: Handwerker arbeiten, Gerüste stehen herum. An der Wand stapeln sich bemalte Umzugskartons, die erahnen lassen, dass hier eine Schule einziehen soll. „Friedvoll“, „Inklusion“, „Kulturforscher“ steht in Sprechblasen auf den Kartons.

Claudia Sieker, Andreas Kille und Dagmar Wandt (v.l.)

Foto: Sophia Kupferschmidt

„Die Werte leben wir in unserem Alltag und wollen sie ins neue Gebäude mitnehmen“, erklärt Claudia Sieker, Schulleiterin der Thomas-Edison-Realschule, auf dem Richtfest des Neubaus. Sie ist „überglücklich“.

Knapp 50 Millionen Euro investiert die Stadt dafür. Zu dem Neubau gehören eine Zweifach-Sporthalle, eine Aula, eine Mensa und eine „Cook und Chill“-Küche. Außerdem gibt es weitere Besonderheiten: Die Realschule bekommt ein eigenes Sportstudio und begrünte Dächer. Auf dem ersten Dach im Obergeschoss gibt es eine freie Fläche geben. „Die werden wir als Außenklassenzimmer nutzen“, sagt die Schulleiterin. Das wird Ende 2024 möglich sein: Zu diesem Zeitpunkt soll der Bau fertiggestellt werden, dann werden alle Schüler von dem alten in das neue Gebäude ziehen.

Im Neubau soll das Lernen in einer „Clusterstruktur“ ermöglicht werden. Diese Struktur bietet eine flexible Gestaltung von Lernbereichen in getrennten Gruppen - also unabhängig von Klassen oder Jahrgängen. Ziel sei es „den Unterricht zu öffnen“, erklärt Sieker. Düsseldorf wolle in Zukunft alle Schulen auf diese Weise gestalten, sagt die Schulleiterin. In der Thomas-Edison-Realschule wird es beispielsweise eine Art „Marktplatz“ zum Lernen in der Mitte des Gebäudes geben. Außerdem ist ein Teamraum vorgesehen.

Zwar wurden während des Baus nicht alle Wünsche der Schulleiterin berücksichtigt – aber viele, sagt sie im Gespräch. Auf ihre Tribüne für Veranstaltungen in der Sporthalle musste sie verzichten. Dafür bekommt die Schule eine Tribüne und ein Fußballfeld auf dem Schulhof.

Dass eine Stadt so viel Geld für Bildung ausgibt, sei nicht selbstverständlich, sagt Dagmar Wandt, Leiterin des Amtes für Schule und Bildung. Das Gesamtinvestitionsvolumen der Stadt belaufe sich auf 1,5 Millionen Euro. Knapp die Hälfte gebe die Stadt für den Bildungsbereich aus, so Wandt. Sie betont, dass die Stadt Düsseldorf alle Schulformen unterstützt. Das merke sie auch in der Praxis: Vergangene Woche ist Wandt auf einem Richtfest einer Grundschule gewesen, gestern bei einem Gymnasium, dann an der Thomas-Edison-Realschule und kommende Woche bei einem Gymnasium. Aus Sicht des Arbeitskräftemangels seien Neubauten, wie der der Thomas-Edison-Realschule eine „Investition in die Zukunft“.