Defekte Lüftungsanlage Sporthalle Bollenberg bleibt bis Frühjahr 2024 geschlossen
Haan · Die Stadt hatte die Schulturnhalle wegen möglicher Gesundheitsgefahren Anfang August „auf unbestimmte Zeit“ gesperrt. Auch im Jugendhaus gibt es jetzt offenbar Probleme mit der Lüftung.
Noch sind nicht alle Details geklärt, aber soviel steht bereits fest: Es wird wohl noch Monate dauern, bis die Sporthalle Bollenberg wieder für den Schulsport- und Vereinsbetrieb genutzt werden kann. „Wir gehen davon aus, dass die Halle bis Frühjahr kommenden Jahres komplett gesperrt bleiben muss“, kündigte die städtische Erste Beigeordnete Annette Herz jetzt im Ausschuss für Bildung und Sport an. Die CDU hatte eine entsprechende Anfrage gestellt.
Weil die erforderliche Frischluftrate nicht gewährleistet werden kann, hatte die Haaner Stadtverwaltung die Schulsporthalle Anfang August auf unbestimmte Zeit geschlossen. Ein Gutachter hatte zuvor „erhebliche Mängel“ an der Belüftungsanlage festgestellt. „Aus Verantwortung für die Gesundheit aller Nutzenden der Turnhalle“ habe das Gebäude „vorübergehend gesperrt werden“ müssen, hatte die Stadtverwaltung seinerzeit erläutert.
Wahrscheinlich muss
die Lüftung erneuert werden
Noch im Laufe des Donnerstags werde ein Treffen mit Fachleuten bezüglich der Halle stattfinden, gab Herz Mittwoch im Ausschuss bekannt. Es zeichne sich aber schon ab, „dass wir wahrscheinlich eine völlig neue Anlage einbauen müssen“. Ob ein entsprechendes Gerät verfügbar ist, wann die Arbeiten erfolgen können und wie teuer das Ganze wird – das müsse alles noch geklärt werden.
Erst im April dieses Jahres war die Turnhalle noch Schauplatz eines sportlichen Großereignisses gewesen: Der von der Deutschen Schulsportstiftung ins Leben gerufene „Jugend-trainiert“-Grundschulwettbewerb verwandelte das gesamte Schulgelände in eine riesige Sportarena. Klassenräume, Flure, Schulhof: Überall waren Kinder sportlich unterwegs und absolvierten ihre Aufgaben mit großer Energie – auch in der Turnhalle. 185 Kinder, aufgeteilt in 26 Teams, legten sich an fünf unterschiedlichen Bewegungsstationen mächtig ins Zeug.
So weh die Schließung auch tut: Der Schulleitung ist es offenbar immerhin gelungen, einen Plan zu erstellen, der den Kindern nach den Herbstferien zumindest wieder regelmäßigen Sportunterricht ermöglicht, wenn auch nicht in der Halle Bollenberg. Es habe großzügige Unterstützungs-Angebote aus der Umgebung gegeben, lobte Annette Herz. Jetzt komme es darauf an, wie sich die Arbeiten rund um die Lüftungsanlage gestalteten – davon hänge dann auch der Termin für die Wiedereröffnung ab.
Schadensereignisse hatte es zuletzt auch in anderen Sporthallen im Stadtgebiet gegeben, dort läuft der Dezernentin zufolge in den meisten Fällen aber auch bereits die Beseitigung, wie etwa in der Turnhalle der Grundschule Mittelhaan, wo es einen Wassereinbruch gegeben hatte. In der Grundschule Unterhaan seien die Duschbereiche noch gesperrt, sollten aber ab der kommenden Woche wieder nutzbar sein. An der Halle des Schulzentrums Walder Straße wiederum soll jetzt die Dachrand-Eindeckung erneuert werden. „Die Arbeiten werden ausgeführt, sobald das Wetter es zulässt“, kündigte Annette Herz
an.
Vincent Endereß (CDU) merkte an, die HTV-Volleyballer hätten nach ihrem wasserschadensbedingten Umzug in die Sporthalle des Schulzentrums eine „mangelhafte Ausstattung“ vorgefunden – beispielsweise bei den Netzpfosten. Auch in diesem Punkt versprach die Stadt, nachzuhören.
Nicola Günther von der Grün-Alternativen Liste (GAL) sprach schließlich noch den Fall einer weiteren defekten Lüftungsanlage an: Die befindet sich im Haaner Jugendhaus. Annette Herz bestätigte den Fall, konnte aber immerhin vermelden, dass sich im Gegensatz zur Halle Bollenberg, wo komplettes Betretungsverbot gilt, im Jugendhaus noch bis zu 15 Personen gleichzeitig aufhalten dürfen. Allerdings räumte sie ein, man könne momentan schon den Eindruck gewinnen, dass sich gleich an mehreren Stellen Probleme mit Lüftungsanlagen ergeben.