840 Euro im Jahr Düsseldorf kassiert für Lehrerparkplätze – was machen Köln und Neuss?

Düsseldorf · Ein Blick in die Nachbarstädte zeigt, wie schwierig es ist, Gebühren durchzusetzen.

Sollen Stellplätze für Lehrer auf dem Schulgelände Geld kosten

Foto: dpa-tmn/Andrea Warnecke

Die Debatte um die Gebühren für Lehrerparkplätze an den Düsseldorfer Schulen geht weiter. Seit Monatsbeginn sollen Pädagogen für die bloße Berechtigung 70 Euro im Monat berappen. Eine Stellplatzgarantie gibt es dafür nicht. „Dass man hier etwas bezahlt, halte für richtig. Aber am Ende würden es 40 Euro wohl auch tun“, sagt Stefan Wiedon, Vorsitzender des Schulausschusses im Rat. Die Kritik an jährlichen Kosten in Höhe von 840 Euro kann der CDU-Ratsherr bis zu einem gewissen Punkt nachvollziehen. Denn bislang waren die Parkberechtigung und die Kosten für eine günstige Nutzung des Nahverkehrs miteinander gekoppelt. „Der Preis für diese Kombi-Lösung lag unter dem Preis, der jetzt ausschließlich für die Parkoption auf dem Schulgelände bezahlt werden soll, ein ÖPNV-Ticket käme nun noch on top. Klar, dass das nicht nur Begeisterung auslöst“, sagt Wiedon.

Wie schwierig das Thema ist, zeigt ein Blick in die Nachbarstädte. So wird in Köln seit 13 Jahren über das Thema diskutiert. Damals war die Haushaltslage in der Rheinmetropole angespannt, Ausgaben wurden gekappt, neue Einnahmen mussten her. Eine der Ideen: Lehrer sollen für die Nutzung der Schulparkplätze Geld zahlen, genauso wie städtische Angestellte. Doch umgesetzt wurde das nicht. Erst im vergangenen Jahr kam wieder Bewegung in die Sache. Diverse Ausschüsse und die zuständige Bezirksvertretung schlugen ein Pilotprojekt vor, allerdings nur für die Innenstadt. Im Mai 2024 beauftragte der Rat die Verwaltung, „an städtischen Schulen im Kölner Stadtbezirk Innenstadt Parkplätze für Lehrkräfte und sonstiges Schulpersonal gegen Entgelt zu realisieren“, sagt eine Stadtsprecherin. Gedacht ist dabei an Kosten von 52 Euro pro Monat.

Spannend ist auch ein Blick nach Neuss. Hier scheiterte der damalige Bürgermeister nach einigem Hin und Her damit, eine generelle Gebührenpflicht für Parkflächen an Schulen durchzusetzen. Um das bezahlte Parken zu regulieren, wurden seinerzeit sogar aufklappbare Sperrbügel angeschafft, die die Lehrer nach Schulschluss hochlegten, um so den Parkplatz zu sperren. Vor allem Anwohner in der City, die nach Schulschluss gerne die kostenfreien Plätze nutzten, kritisierten das scharf. Genauso wie jene Bürger, die am Vereinssport oder an VHS-Kursen auf dem Schulareal teilnahmen.

Hinzu kam: Auch die Lehrer konnten nicht gezwungen werden, einen solchen Parkplatz zu nehmen. Viele von ihnen parkten stattdessen in den Wohnstraßen in der Nähe der Schule, was die Anwohner in den Quartieren dann noch mehr ärgerte. Das Projekt scheiterte, die teuren Bügel wurden wieder abgebaut. Inzwischen gilt in Neuss: Die Nutzung ist für Lehrer zu Zeiten des Schulbetriebs ebenso wie für Anwohner (in den Abendstunden und am Wochenende) kostenfrei.

(jj ctri)