(arc) Am Schleizer Weg im Süden von Gerresheim ist die Miete noch bezahlbar: 655 Euro nimmt die Vivawest dort beispielsweise für eine 62-Quadratmeter-Wohnung. Nur warm sollte sie halt schon sein.
Das war offenbar mindestens zwei Wochen lang zuletzt nicht der Fall, wie Anwohner berichten. Die Heizung sei ausgefallen, Warmwasser habe es bis in den März hinein nicht gegeben. Zwar seien Firmen vor Ort gewesen, „aber es tat sich lange nichts. Es ist unzumutbar, dass man gerade mit einem kleinen Kind nicht duschen kann und nur Katzenwäsche möglich ist“, beschwert sich ein Anwohner. Im Januar sei dies schon einmal an zwei Wochenenden der Fall gewesen.
Ein Sprecher von Vivawest muss etwas weiter ausholen, um zu erklären, was die Ursache für die Störung ist. „In unserem Bestand am Schleizer Weg sowie am Weimarer Weg läuft derzeit ein Energieträgerwechsel. Das heißt: Vivawest tauscht dort für insgesamt 128 Wohnungen in 13 Mehrfamilienhäusern die alten, fossilen Heizungsanlagen – in diesem Fall Öl-Zentralheizungen – gegen ressourcenschonende und moderne Energieträger aus.“ Im konkreten Fall ersetze man die alte Anlage durch Luft-Wasser-Wärmepumpen – inklusive der nötigen technischen Gebäudeausrüstung von Elektrik bis Leitungen. Solche Energieträgerwechsel – oder alternativ energetische Modernisierungen – würde das Unternehmen sukzessive im gesamten Bestand durchführen, um diesen bis spätestens 2045 klimaneutral zu bewirtschaften.
Die Wärmepumpen für den Bereich Schleizer Weg seien in den vergangenen Wochen nach erfolgreichem Test regulär in Betrieb genommen worden. „Sämtliche Wärmepumpen im Quartier werden per Kaskadenschaltung betrieben – das heißt, es werden mehrere Wärmepumpen parallel beziehungsweise in Reihe geschaltet, anstatt ein großes Gerät zu installieren“, erklärt der Sprecher.
Bei der Wärmepumpenkaskade, die die Hausnummern Schleizer Weg 20 bis 24 mit 36 Wohnungen versorgt, sei es kurz nach der Inbetriebnahme Ende Februar aber zu mehreren Störungen gekommen. „Daraufhin waren die Kollegen, die den Energieträgerwechsel technisch steuern, gemeinsam mit unserem Tochterunternehmen RHZ-Handwerkszentrum und dem Fachunternehmen, das die Wärmepumpen installiert hat, mehrfach vor Ort. Mittlerweile konnte die Elektrik als Ursache für die Störung ermittelt werden“, so der Sprecher. In der letzten Woche sei der Fehler – zunächst provisorisch – behoben worden, seitdem laufe die Heizung störungsfrei.
Zudem seien die zur endgültigen Reparatur benötigten Ersatzteile bereits bestellt worden, sie sollen nach Lieferung schnellstmöglich eingebaut werden. „Bis das der Fall ist, wird die betroffene Anlage engmaschig überprüft – auch nachts. So ist sichergestellt, dass wir bei Bedarf schnell reagieren können“, verspricht der Vivawest-Sprecher.