. Neue Fenster und Türen, Wärmepumpen oder Photovoltaik-Anlagen: Die Landeshauptstadt unterstützt Haushalte dabei, Energie einzusparen. Auch für die Begrünung von Dächern, Fassaden oder Innenhöfen gibt es finanzielle Anreize. Allerdings dauerte die Bearbeitung der entsprechenden Förderanträge bisher recht lange. Bis zu acht Monate mussten Düsseldorfer warten. Dank eines digitalen Verfahrens soll nun alles schneller gehen.
Mit einer neuen Software werden Anträge teilautomatisiert bearbeitet. Über ein vor wenigen Tagen freigeschaltetes Portal können Düsseldorfer ihre Anträge künftig online einreichen und müssen Unterlagen nicht mehr in Papierform an das Amt für Umwelt- und Verbraucherschutz senden. Das ist nur noch in begründeten Ausnahmefällen möglich.
Konkret greift das neue digitalisierte Antragsverfahren bei zwei städtischen Förderprogrammen: Beim Angebot „Klimafreundliches Wohnen und Arbeiten“ sowie bei der „Dach-, Fassaden- und Innenhofbegrünung“. Ersteres Programm nimmt vor allem energetische Sanierungsvorhaben in den Blick und richtet sich sowohl an Haushalte in Bestands- als auch in Neubauten. Gefördert werden können beispielsweise Thermografiegutachten und Dämmungen. Aber auch für unter anderem Balkon-Solaranlagen oder die Ladeinfrastruktur für Elektroautos ist finanzielle Unterstützung möglich. Mit dem Programm „Dach-, Fassaden- und Innenhofbegrünung“ können außerdem private Grundstücke und Gewerbeflächen klimafreundlicher gestaltet werden.
Allein im vergangenen Jahr wurden bei der Landeshauptstadt Düsseldorf 3728 Förderanträge zum „Klimafreundlichen Wohnen und Arbeiten“ gestellt. Das sei ein Plus von 1174 Anträgen im Vergleich zu 2023, heißt es. Ausgezahlt wurden zuletzt Fördermittel in Höhe von fast elf Millionen Euro, was eine Steigerung um das Fünffache bedeutet. Auch wegen der hohen Nachfrage sei es zu längeren Bearbeitungszeiten gekommen, erklärt die Stadt auf ihrer Webseite.
Komplexe Förderanträge benötigen bis zu acht Monate Zeit
So waren einem Antragsteller noch im Januar folgende Bearbeitungszeiten mitgeteilt worden: Für die Prüfung von Balkon-Solaranlagen und Wallboxen wurden in der Regel drei Wochen benötigt. Wärmepumpen wurden innerhalb von zwei Monaten geprüft. Anträge für Photovoltaik-Anlagen hatten sogar eine Bearbeitungszeit von sechs Monaten. „Für komplexe oder kombinierte Förderanträge benötigen wir noch bis zu acht Monate“, teilte die Stadt damals mit. Man arbeite aber an einer Optimierung.
Diese scheint nun mit dem digitalen Antragstool gefunden. Auch Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) bekräftigte jetzt: „Wir möchten Düsseldorferinnen und Düsseldorfer ermutigen, ihren Beitrag zur Klimaneutralität zu leisten.“ Dazu gehöre es auch, dass städtische Zuschüsse zeitnah ausgezahlt werden. „Dies ist bisher nicht so gelungen, wie ich es mir gewünscht habe.“
Nun seien interne Prozesse noch einmal optimiert, Rückstände mit Hochdruck bearbeitet und die Antragsstellung digitalisiert worden. „Dank unseres neuen Online-Antragstools können wir die Auszahlung der Fördergelder künftig deutlich beschleunigen und somit die Attraktivität unserer Förderprogramme weiter erhöhen“, so Keller.
Durch das neue Verfahren soll die benötigte Fördernummer automatisiert innerhalb von wenigen Minuten oder aber innerhalb eines Arbeitstages vergeben werden. Nach Erhalt der Fördernummer kann auf eigenes Risiko sofort mit der Maßnahme begonnen werden, heißt es auf der Webseite der Stadt. Allerdings ist diese Nummer unverbindlich, es ist mit ihr also kein Anspruch auf eine spätere Förderbewilligung abzuleiten.
Über das Portal werden die Antragsteller im weiteren Verlauf automatisch über den aktuellen Bearbeitungsstand informiert. Zuvor ist dort eine Registrierung nötig. Düsseldorfer können dann ihre Projektdaten eingeben und Nachweise hochladen. Das neue digitalisierte Verfahren habe Pilotcharakter in Nordrhein-Westfalen, betont die Stadt.
Zum Start des Antragstools bereitet die Landeshauptstadt ein Schulungsprogramm für Energieeffizienz-Experten und Handwerker vor, die ebenfalls Anträge für ihre Kunden stellen können. Darüber hinaus können Förderanträge ab sofort auch direkt bei mobilen Beratungen mit dem Düsseldorf-Klimamobil gestellt werden. Zusätzlich schult auch die Serviceagentur Altbausanierung (SAGA) über ihr Netzwerk der Stadtwerke und der Verbraucher-Zentrale den Umgang mit dem neuen Förderportal. Das Förderprogramm-Team erteilt telefonisch unter 0211/8921015 Auskunft und unterstützt Bürger auch online per Videokonferenz.