Rück- und Ausblick aufs FFT Erfreulich stabile Lage

Düsseldorf · Über 20.000 Besucher und 343 Veranstaltungen zählte das FFT in der Spielzeit.

Die Fußball-Performance „Konami“ von La Fleur war zu Fast im FFT.

Foto: FFT

(clhö) Zum Ende der aktuellen Spielzeit zieht das FFT eine positive Bilanz. Mit Gastspielen internationaler Künstler und Eigenproduktionen kann das Haus auf eine Auslastung von 81 Prozent zurückschauen. Mehr als 20 000 Menschen besuchten 343 Veranstaltungen im Kap 1. Damit bleiben die Zahlen weitgehend stabil im Vergleich zur Auslastung der vergangenen beiden Spielzeiten.

Zu den Highlights der vergangenen Monate gehörte die Performance „Resurrect in Peace (R.I.P.)“ von Anan Fries zum Spielzeitauftakt im September 2023. Darin setzte sie sich am Beispiel der Wandertaube mit dem Artensterben auseinander und überzeugte durch eine enorme Intensität, die sie mit minimalistischen Mitteln entfaltete. Aktuell wie nie war Ingo Tobens neues Stück „Transitions“, das am 14. Oktober im FFT Premiere hatte. Der Düsseldorfer Regisseur stellte darin die Freiheit zur Diskussion. Im selben Monat schlugen Subbotnik ein neues Kapitel ihres Langzeitprojekts „Haus/Doma“ auf. Das Künstlerkollektiv zelebrierte eine Housewarming-Party zum Thema Familie. Das Publikum war eingeladen, bei der Performance mitzuwirken. Mit Büchners Fragment „Woyzeck“ stand kurz darauf ein Klassiker auf dem Spielplan. Katharina Stoll inszenierte ihre Version gemeinsam mit Glossy Pain und dem Theater an der Ruhr für das FFT als Beziehungsdrama. Dabei hinterfragte das Stück moderne Lebensentwürfe junger Menschen und deklinierte die Spielarten der Liebe.

Mit Motiven aus Irmgard Keuns 1938 erschienenem Roman „Kind aller Länder“ brachte das Künstlerkollektiv Andcompany & Co die Adaption eines weiteren Klassikers auf die Bühne. Im Dezember feierte Maura Morales mit ihrer Cooperativa Premiere mit „In-Side Sense“. In der Performance spürte die in Düsseldorf lebende Choreografin dem Fremdsein im eigenen Körper nach und stellte Bezüge zu aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen her. Das Theater der Klänge machte sich auf die Spurensuche nach einem vergessenen Kulturgut. Die Künstlerinnen und Künstler brachten mit ihrer neuen Produktion „West-Land-Tänze“ alte Volkstänze aus der Region wieder auf die Bühne und feierten damit eine gelungene Premiere. Auch La Fleur begeisterten mit ihrem Fußball-Tanz „Konami“ als Vorgeschmack auf die Fußball-Europameisterschaft.

Nach der Sommerpause startet das FFT am 14. September in die Jubiläumsspielzeit 2024/2025 und zelebriert mit einem „Kultur-Frühstück“ sein 25-jähriges Bestehen. Dabei werden die künstlerische Leiterin Kathrin Tiedemann und der Geschäftsführer Christoph Rech mit dem Leiter des Theatermuseums Sascha Förster und der Wissenschaftlerin Maren Butte eine Reise in die Geschichte des Theaters unternehmen. Ohne festes Ensemble sieht sich das FFT als Schnittstelle zwischen Theater, Tanz, Performance, Musik und bildender Kunst. 1999 gegründet, gab es mit dem Juta in der Altstadt und dem FFT Kammerspiele in der Jahnstraße zunächst zwei Spielstätten. 2021 hat die Kultureinrichtung im ehemaligen Postgebäude am Konrad-Adenauer-Platz 1 ihr neues Domizil bezogen. Auf dem Spielplan steht am 20. September die Uraufführung von „Geld ist Klasse“ – ein Stück, das der Theatermacher Volker Lösch gemeinsam mit der Millionenerbin Marlene Engelhorn auf die FFT-Bühne bringen
wird.