IHK-Talk Chefs in Town „Die schönste Branche der Welt“
Düsseldorf · Beim IHK-Talk zur Zukunft der Gastronomie trafen Vertreter aus Politik und Wirtschaft zusammen. Im Fokus stand dabei die Rolle von Restaurants und Bars in der Stadt, aber auch Herausforderungen und Probleme. Einig waren sich alle im Ziel: Düsseldorf als Gastronomie-Hauptstadt Deutschlands zu etablieren.
(pvk) Düsseldorf will sich zur Gastro-Hauptstadt Deutschlands entwickeln. Beim IHK-Talk wurde zum Auftakt der „Chefs in Town“ über die Branche diskutiert. Das große Ziel hat Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) mit ausgegeben. „Die Gastronomie hat eine wahnsinnig wichtige Funktion“, sagte er. Fast 13 500 Menschen arbeiten in Düsseldorf in der Gastronomie – und damit mehr als etwa für die Stadt selbst oder Konzerne wie Henkel. „Wir müssen viel positiver über unsere Branche sprechen“, sagte IHK-Vizepräsidentin und Gastronomin Kerstin Rapp-Schwan.
Angehende Köche, Restaurantfachleute und Hotelfachleute lernen am Albrecht-Dürer-Berufskolleg in Benrath. Was Hoffnung macht: Zuletzt seien die Ausbildungsverträge in Deutschland in der Gastronomie um neun Prozent gewachsen, gesamtwirtschaftlich betrachtet nur um ein Prozent, wie die Hauptgeschäftsführerin des Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga sagte. Zusätzlich forderte sie – unter Beifall vieler anwesender Gastronomen – Bürokratieabbau. Auch ihre Forderung nach einem niedrigeren Mehrwertsteuersatz fand Anklang bei den Anwesenden.
Zwar lassen sich viele Forderungen nur auf Bundes- oder EU-Ebene regeln, doch konnten die Lokalpolitiker das Klagen der Gastronomen nachvollziehen. Man habe auf lokaler Ebene bereits einiges erreicht, sagte Matthias Herz, und nannte Gastro-Terrassen in Parkbuchten oder einen dezidierten Ansprechpartner für Gastronomen bei der Wirtschaftsförderung. Er gab zu bedenken, dass die Gastronomen besonders die Innenstadt und Viertel wie Flingern, Pempelfort oder Unterbilk im Fokus hätten. „Sie werden aber auch in Eller und Vennhausen gebraucht.“ Dass die Gastronomie viel zum urbanen Leben beträgt, daran hegte niemand Zweifel. Wenn Gäste bei „Chefs in Town“ dann noch neue Geschmäcker und Küchen entdecken könnten, seien alle Beteiligten glücklich. „Für mich ist es die schönste Branche der Welt“, sagte Rapp-Schwan.