In einer Einrichtung für betreutes Wohnen in Eller ist am Montag ein 68-jähriger Mann tot aufgefunden worden. Die Polizei erhielt gegen 13.20 Uhr über einen Notruf den Hinweis auf die leblose Person in dem Wohnheim für psychisch Kranke. Der Bewohner der Einrichtung wurde „mit einer Vielzahl an Messerstichen“ getötet, wie Staatsanwaltschaft und Polizei mitteilten. Die Staatsanwaltschaft und eine Mordkommission der Kriminalpolizei ermitteln in dem Fall.
Als dringend tatverdächtig gelte der Nachbar des Toten, ebenfalls ein Bewohner der Einrichtung. Dem 56 Jahre alten Mann werde Totschlag vorgeworfen, er wurde aufgrund dieses Verdachts festgenommen, teilten die Ermittlungsbehörden mit. Nach Informationen der Redaktion soll es zuvor zu einem Streit zwischen den Männern gekommen sein. Der 56-Jährige soll am Mittwoch dem Haftrichter vorgeführt werden. Aufgrund psychischer Auffälligkeiten komme eine vorläufige Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus in Betracht, heißt es.
Das mutmaßliche Tötungsdelikt hat sich offenbar in einer Einrichtung für psychisch erkrankte Personen am Büllenkothenweg ereignet. Das Angebot richtet sich nach eigenen Angaben an Menschen, die eine dauerhafte Betreuung benötigen – es diene als Alternative zu einer Langzeitunterbringung in einer psychiatrischen Klinik. Polizei und Rettungsdienst waren am Montag mit mehreren Einsatzwagen in Eller vor Ort und sperrten während des Einsatzes die Straße ab.
Anfangs hatten sich die Behörden mit Details zu dem Fall zurückgehalten, gaben etwa Alter und Geschlecht des Toten nicht bekannt. Das hatte ermittlungstaktische Gründe, hieß es von der Polizei.
Es ist bereits das zweite Tötungsdelikt innerhalb weniger Wochen in Düsseldorf. Jedoch war der erste Fall gänzlich anders gelagert: Mitte März wurde ein 49-Jähriger in der Nähe des Hauptbahnhofs in einem Uber-Fahrzeug erschossen. Zuvor soll es in einem Hotel zu einem Streit zwischen dem Mann und den mutmaßlichen Tätern gekommen sein. Über die vergangenen Jahre hat sich die Zahl der Tötungsdelikte tendenziell rückläufig entwickelt. So zählte die Polizei 2024 insgesamt 14 Tötungsdelikte, darunter vier Morde, acht Fälle von Totschlag und zwei fahrlässige Tötungen. In fünf Fällen handelte es sich um versuchte Tötungsdelikte. 2018 waren es beinahe doppelt so viele Tötungsdelikte (26 Fälle).