Prügelei beim Amateurfußball in Düsseldorf „Distanzieren uns von jeder Form der Gewalt“

Hilden/Düsseldorf. · Der Fußball-Abteilungsleiter des SFD Süd meldet sich nach der Prügelei beim Spiel gegen den AC Italia Hilden zu Wort.

SFD-Abteilungsleiter Lutz Grünewald lehnt Gewalt ab.

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Am 8. Oktober kam es beim Kreisliga-Spiel zwischen dem AC Italia Hilden und dem Düsseldorfer SFD Süd zu einem Spielabbruch und einer anschließenden Schlägerei. Ein Spieler der Hildener Mannschaft musste ambulant im Krankenhaus behandelt werden. Im Anschluss an den Vorfall bleibt auch bei den Verantwortlichen des SFD ein bitterer Nachgeschmack – nicht nur wegen der Gewalt auf dem Platz, sondern auch wegen der bundesweiten Berichterstattung. SFD-Fußball-Abteilungsleiter Lutz Grünewald hat Gesprächsbedarf.

Herr Grünewald, wie haben Sie von der Schlägerei i
n Hilden erfahren?

Lutz Grünewald: Das war am Donnerstagabend, kurz nach 22 Uhr. Ich war quasi auf dem Weg ins Bett und habe dann eine Nachricht vom Trainer bekommen.

Was war Ihr erster Gedanke?

Grünewald: Ich dachte mir: Verdammt, das gibt eine Spruchkammersitzung.

Sie waren selbst nicht vor Ort, aber haben sich ­inzwischen vereinsintern ausgetauscht. Was ist bei dem Spiel schiefgelaufen?

Grünewald: Das ist auch mit etwas Abstand schwierig zu sagen. Die Aussagen widersprechen sich. Angeblich lag unser Torwart zuerst auf dem Boden. Unser Trainer sagt, er hat sich auf den Hildener Torwart geworfen, um ihn zu schützen und sei dafür ausgelacht worden. Und auch wenn ich froh bin, dass der Keeper von Hilden nicht ernsthaft verletzt wurde, wundert es mich doch, dass er noch am Abend aus dem Krankenhaus entlassen wurde, wenn ihm, wie berichtet wird, zweimal hart gegen den Kopf getreten wurde. Es wurden sicherlich Fehler gemacht – von beiden Vereinen. Aber wer nun das Ganze angefangen hat, darüber muss die Spruchkammer entscheiden.

Gibt es ein Gewaltproblem ­im Amateurfußball?

Grünewald: Jein. Sicherlich gab es schon immer Schlägereien zwischen Mannschaften – nicht nur im Fußball, auch in anderen Sportarten. Im Eishockey gehört es ja fast schon zum guten Ton. Da ist danach auch Schluss und nach dem Spiel gibt man sich die Hand. Der Unterschied ist aber auch, dass in der anschließenden Berichterstattung auch kleinere Auseinandersetzungen im Fußball oft aufgebauscht werden. Aber um das klarzustellen: Der SFD, der Vereinsvorstand und auch ich persönlich distanzieren uns von jeder Form von Gewalt im Sport.