Ehrenamtliche in Düsseldorf gesucht Suppenküche kann nicht jedem ein Essen anbieten

Stadtteile · Immer wieder kommt es vor, dass nicht alle Hungrigen eine Mahlzeit bekommen. Um die Nachfrage zu decken – und für eine besondere Adventsaktion – sucht die Suppenküche nun Ehrenamtliche.

Susanne Schulte, Pfarrer Stephan Pörtner und Lisa Bußkönning (v.l.) mit einer Gulaschkanone. Sie suchen noch Unterstützung.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

80 Mahlzeiten tischt die Suppenküche einmal im Monat auf, am vergangenen Mittwoch gab es ein Curry und zum Nachtisch Apfelkompott. Doch beim „Dinner for all“ gehen immer wieder Menschen leer aus, sagt Lisa Bußkönning, die das Caritas-Zentrum in Oberbilk leitet. „Wir haben immer mehr Nachfrage, als wir anbieten können. Jetzt im Winter, in der Zeit vor Weihnachten, könnte es noch schlimmer werden“, sagt sie.

Die Suppenküche gibt es seit dem Jahr 2019 und richtet sich bei Weitem nicht nur an Bedürftige, sagt Susanne Schulte vom Welcomepoint, der ebenfalls an der Aktion beteiligt ist. „Uns ist wichtig, dass das Angebot für alle da ist“, sagt Schulte, „das ist keine Armenspeisung“. Tatsächlich sei das Publikum ganz durchmischt: Familien mit Kindern, alleinstehende Seniorinnen und Senioren, Studierende, Obdachlose – viele holen sich gerne eine warme Mahlzeit zum Mitnehmen ab oder essen beim Mittagstisch vor Ort.

Lebensmittelausgabe öffnet
nur noch alle zwei Wochen

Dass immer mehr Menschen solche Hilfen benötigen, zeige sich auch an der Lebensmittelausgabe in Rath, die Susanne Schulte vom Welcomepoint leitet. „Es ist Wahnsinn, was da los ist“, sagt sie. Weil die Lebensmittel für so viele Menschen nicht reichten, habe die Ausgabe ihren Rhythmus nun verringert und öffnet nur noch alle zwei Wochen statt wöchentlich, berichtet Schulte.

Um die steigende Nachfrage decken zu können – und für eine besondere Adventsaktion – werden neue ehrenamtliche Helfer gesucht, die gerne kochen. Denn ab dem 7. Dezember bieten Caritas, Welcomepoint und die Kirchengemeinde St. Josef in den Wochen vor Weihnachten wieder fleischlose Mehr-Gänge-Menüs an, zum Teil aus geretteten Lebensmitteln zubereitet.

Gekocht wird immer am Dienstagabend ab 18 Uhr mit zehn bis zwölf Personen in der Küche des Zentrum plus an der Kölner Straße. Beim ersten Termin, am 6. Dezember, bekommen die Ehrenamtlichen professionelle Anleitung von der Kochschule „Koch dich türkisch“ aus Flingern. Zum dritten Termin kommt Maultaschen-Experte Fridl Querling dazu und zeigt, wie man die schwäbische Spezialität zubereitet. Der gebürtige Schwabe verkauft seine eigenen Kreationen übrigens auch auf dem Markt in Pempelfort.

Kochbegeisterte für eine Adventsaktion gesucht

Kochbegeisterte Ehrenamtliche könnten also auch ihre Kochkünste verbessern, sagt Susanne Schulte. „Wir wollen bewusst nicht einfach einen Eintopf anbieten“, sagt sie. Ein Adventsessen soll zudem unter freiem Himmel stattfinden, entweder auf dem Oberbilker Markt oder an der St.-Josef-Kirche. An diesem Termin sei die Atmosphäre immer besonders stimmungsvoll, sagen die Organisatorinnen.

Die Gruppe der Ehrenamtlichen sei ebenso gemischt wie die Kundschaft, sagt Lisa Bußkönning. Viele Berufstätige seien unter den Freiwilligen, aber auch Studierende und Senioren, zwischen 20 und 75 Jahre alt. Mehr als die Lust am Kochen müsse man nicht mitbringen. Eine kurze Hygienebelehrung sei zwar notwendig, die kann man aber online von zu Hause aus machen, sagt die Einrichtungsleiterin. Feste Termine gebe es nicht, jeder könne sich für die Tage anmelden, an denen er Zeit hat – ob das einer oder alle sind, sei egal.

Die Hoffnung des Teams ist, dass die Ehrenamtlichen, die im Advent mitanpacken und Gefallen daran finden, auch langfristig bleiben und immer mal wieder beim Kochen für das monatliche „Dinner for all“ helfen. Auch Helfer für die Essensausgabe mittwochs ab 15.30 Uhr sind willkommen, sagt Schulte.

Wer andernweitig helfen möchte, kann sich auch mit Sachspenden beteiligen, sagt Lisa Bußkönning. Insbesondere Lebensmittel wie Olivenöl, Reis und Gewürze seien gerne genommen. Was konkret in der Küche benötigt wird, hängt aber auch meist auf einem Zettel am Lokal an der Kölner Straße in Oberbilk aus.