11000 Raser im Tunnel geblitzt

Die neue Anlage ist seit einem Monat in Betrieb.

Düsseldorf. Seit gut einem Monat hängen die neuen Überwachungskameras im Rheinufertunnel. Und sie lösen fleißig aus: Vom 1. bis 31. Oktober wurden 10945 Autofahrer erwischt. In 202 Fällen müssen die Raser sogar mit Fahrverboten rechnen.

Den traurigen Temporekord hält noch immer ein Mercedesfahrer, der in der ersten Woche mit 159 km/h durch die Röhre fuhr. Dicht gefolgt von einem weiteren Mercedesfahrer mit 154 und einem BMW-Fahrer mit 147km/h.

Jetzt müssen 10051 Fahrer ein Verwarnungsgeld zahlen, 894 weitere ein Bußgeld ab 80 Euro. Allein diese Bußgelder spülen wohl eine Summe von weit über 70000 Euro in die Stadtkasse - eine genaue Summe kann die Stadt noch nicht nennen.

Ohnehin werden die Blitzer-Einnahmen schnell sinken: "Die Anzahl der täglich festgestellten Geschwindigkeitsverstöße nimmt stetig ab", sagt Verkehrsdezernent Werner Leonhardt.

Wurden in der ersten Oktoberwoche noch 3581 Raser geblitzt, waren es in der letzten "nur" noch 1799. Das ist ein Rückgang von durchschnittlich 511 Verstößen am Tag auf 257. Für Leonhardt ein positives Zeichen: "Die Überwachungsanlage leistet einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit im Tunnel."

Der Rheinufertunnel galt zwar nie als Gefahrenschwerpunkt, was die Häufigkeit von Unfällen anbelangt. Wenn es jedoch krachte, dann gab es meist Schwerverletzte oder sogar Tote zu beklagen. Allerdings stellte die Unfallkommission vor einem Jahr auch fest, dass in dem Tunnel gefahrlos schneller als die bis dato erlaubten 60 km/h gefahren werden kann.

Deshalb fiel die Entscheidung für ein moderateres Tempolimit, das dann aber auch konsequent überwacht werden sollte. Und die meisten Fahrer halten sich daran: Die 10945 erwischten Raser machen bei 1,36 Millionen Autos im Oktober einen Anteil von gerade einmal 0,8 Prozent aus.