Düsseldorf 1400 Familien für Erhalt der Gaslaternen

Vereine und Denkmalschützer unterzeichnen Petition.

Foto: Zanin

Düsseldorf. Mehr als 1400 Familien haben sich in Unterrath und Lichtenbroich für den Erhalt der alten Gaslaternen ausgesprochen. Möglich wurde diese Zahl von Befürwortern durch den Bürgerverein Unterrath/Lichtenbroich mit knapp 1000 Mitgliedern und den Reichsheimstätten-Verein Düsseldorf-Unterrath. Die beiden sehr aktiven Gruppierungen bekamen allerdings auch Unterstützung vom Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Denkmalschutz, den Düsseldorfer Jonges, der Vereinigung Haus und Grund sowie der AGD. Sie alle plädieren dafür, die beiden Stadtteile zum Erhaltungsgebiet zu deklarieren.

Wie die Vorsitzende Erika Prill im WZ-Gespräch erklärt, sehe man in diesen Leuchten ein „Alleinstellungsmerkmal“ beider Stadtteile. Prill wehrt sich allerdings auch dagegen, dass die Anlieger an der Umrüstung der Beleuchtung beteiligt werden sollen. Das Argument, mehr Licht schütze vor Dieben, könne keinesfalls angewendet werden, denn viele Diebe würden neuerdings am helllichten Tag agieren.

Wogegen sich die Vereine vehement wehren, ist die Tatsache, dass nur der Platz an der Kehlerstraße zum Erhaltungsgebiet gemacht werden soll. Die alten Laternen würden zu all den verkehrsberuhigten Straßen mit vielfacher Vorkriegsbebauung ideal passen. Luzia Busemann: „Die Gaslaternen sind ein Stück Heimat. Sie müssen bleiben.“ Die Vereine sind allerdings auch der Meinung, weißes LED-Licht sei „gesundheitsgefährdend“.

Irritierend ist allerdings die Behauptung der Gaslaternen-Fans, es habe einen „Gesprächsversuch mit der Politik im Bezirk im Rahmen eines Runden Tisches zum Thema Beleuchtung“ gegeben, bei dem „der eingeladende Bürgermeister und das Amt für Verkehrsmanagement ohne Entschuldigung fernblieben“.

Bezirksbürgermeister Ralf Thomas wehrt sich gegen derlei Behauptungen. Er wisse von keinem Runden Tisch, und er habe dazu auch nicht selbst eingeladen.