1750 Polizisten hatten das Rhein-Derby im Griff
Düsseldorfer und Kölner Fans blieben zumeist getrennt, vor der Kastanie und im Stadion brannten Bengalos ab.
Düsseldorf. Ein gewaltiges Polizeiaufgebot mit 1750 Beamten hat am Sonntag schlimmere Ausschreitungen rund um das rheinische Fußballderby zwischen der Fortuna und dem 1. FC Köln (2:3) verhindert. „Unsere Bilanz fällt insgesamt positiv aus, wir hatten die Sache gut im Griff. Das sehr große Aufgebot jedoch war auch absolut notwendig“, sagte Polizeisprecher Michael Baum am Abend.
Vor allem gelang es sowohl der Bundespolizei, die die Anfahrt der Fans aus Köln über den Flughafenbahnhof regelte, als auch den „normalen“ Einsatzkräften, die verfeindeten Fanlager voneinander fernzuhalten. Kleinere Auseinandersetzungen zwischen Düsseldorfern und Kölnern gab es lediglich vor dem Spiel im Stadion, direkt am Rande des Gästeblocks.
In der Arena fielen dann die Kölner durch das Abbrennen von Bengalos auf, eine Leuchtrakete flog vor dem Spiel auf von Düsseldorfern besetzte Ränge. Außerdem versuchte eine Gruppe Hooligan aus der Domstadt, den Eingang des Gästeblocks zu stürmen, doch die Polizei stoppte sie schließlich.
Hunderte Fortuna-Anhänger hatten sich bereits Stunden vor dem Spiel wie verabredet vor der Stockumer Kneipe Kastanie versammelt. Die Polizei musste die Kreuzung Stockumer Kirchstraße / Kaiserswerther Straße sperren, nur Bahnen kamen durch. Gegen 11.45 Uhr wurden dort Bengalos gezündet, die Polizei kesselte Gruppen ein und drohte ihnen mit Stadionverbot und mit Anzeigen aufgrund von Fotoaufnahmen.
Für viele Stockumer Anlieger war der riesige Fan- und Polizeiaufmarsch mindestens eine gespenstische, wenn nicht beängstigende Szenerie, die sich da vor ihrer Tür abspielte. Zwischendurch hielten sogar die fast durchweg dunkel und ohne Fortuna-Embleme gewandten Fangruppen kurz die Luft an — wenn sich nämlich eine genauso ausschauende Horde vom Freiligrathplatz kommend näherte. Die Anspannung wich erst, als durch Gesänge klar wurde, dass auch dies Düsseldorfer waren.
Am Ende verzeichnete die Polizei fünf vorübergehende Festnahmen von Fans (drei davon aus Düsseldorf).