Ab 3 Uhr nachts bereit für den Winter

150 Mitarbeiter der Awista stehen ab sofort auf Abruf für Eis und Glätte. Mit knapp vier Tonnen Salz und Splitt sind die Lager gefüllt.

Foto: Sergej Lepke

Der Winter kann kommen, zumindest wenn es um den Winterdienst geht. Die Awista hat ihre Lager gefüllt, die Streufahrzeuge stehen bereit, die Einsatzpläne sind fertig. Rund 150 Mitarbeiter sind ab 3 Uhr nachts in jeweils drei Schichten auf Abruf bereit, um bei Eis, Schnee und Glätte die Straßen wieder verkehrssicher zu machen. Der Schwerpunkt liegt auf den Rheinbrücken, wichtigen Straßen und besonderen Gefahrenstellen.

Besonders tückisch ist im sogenannten rheinischen Winter das Blitzeis, das bei hoher Feuchtigkeit bei zwei Grad entstehen kann, wie Ralf Böhme, Sprecher der Awista, erklärt. „Wenn es richtig kalt werden soll, sind unsere geschulten Mitarbeiter ab 3 Uhr prophylaktisch unterwegs.“ Das heißt, in der Zeit abends nichts mehr vornehmen und auf das Bier verzichten. Wenn die Mitarbeiter dann unterwegs sind, leisten sie Sonderschichten — gegen Freizeitausgleich an anderen Tagen.

Zurückgreifen können sie auf volle Lager: 3800 Tonnen Salz und Splitt sowie 125 Kubikmeter Flüssigsalz, das länger liegen bleibt und für besonders gefährliche Stellen gedacht ist. „Das reicht in der Regel für zehn Tage — also für einen durchschnittlichen Winter“, sagt Böhme. Nachschub könne bei Bedarf innerhalb von 48 Stunden bei mehreren Salzlieferanten nachgeordert werden. Die Vorräte werden allerdings kontinuierlich aufgefüllt.

Die Fahrzeuge sind durchgecheckt, teils direkt einsatzbereit oder können vom herbstlichen Kehrbetrieb jederzeit für den Winterdienst umgerüstet werden. Dazu zählen 25 Streufahrzeuge, zehn Kleinkehrmaschinen mit Winterdienstaufsatz, die unter anderem die Fahrradwege bedienen, 22 Kehrichtfahrzeuge für rund 3500 Überwege und drei Multifunktionsfahrzeuge, die in Wohnstraßen eingesetzt werden.

Die Einteilung erfolgt in drei Dringlichkeitsstufen, die in der Regel um 3 Uhr ausgerufen werden. Zuerst sind die Brücken dran, wo es sehr schnell sehr glatt werden kann. Zur ersten und zweiten Stufe gehören weitere gefährliche Stellen, Straßen mit schienengebundenem ÖPNV, Straßen mit viel Verkehr oder wichtiger Bedeutung, Wohnsammelstraßen und Straßen mit Busverkehr. Auch die Radwege werden dabei mit eingerechnet. Die Überwegbestreuung erfolgt werktags (montags bis samstags von 7 bis 20 Uhr) und sonntags beziehungsweise feiertags von 9 bis 20 Uhr.

Dringlichkeitsstufe 3: Sie umfasst Wohnstraßen und Tempo-30-Zonen, die in der Regel nicht vom Winterdienst befahren werden. Ab Schneehöhen von 25 Zentimeter Höhe kommen dort die kleineren Fahrzeuge zum Einsatz.

Aktuelle Informationen zum Winterdienst unter www.awista.de