Achter lässt anderen den Vortritt
Bei der EM der U 23 in Weißrussland fährt der der deutsche Achter als Vierter über die Ziellinie.
Bei den U 23-Europameisterschaften in Brest/Weißrussland am vergangenen Wochenende wurde der Achter mit Anton Schulz und Steuerfrau Anna Dames — beide vom Ruderclub Germania Düsseldorf — Vierter und musste der Konkurrenz die Medaillenplätze überlassen. Gold, Silber und Bronze gingen in dieser Reihenfolge an Rumänien, Weißrussland und Ukraine.
Der Favorit aus Rumänien legte im Achter-Finale einen Start-Ziel-Sieg hin, der Achter des Deutschen Ruderverbandes mit den Ruderern aus Düsseldorf, Köln, Leverkusen, Witten, Hamburg, Koblenz und Nürtingen lagen nach 500 Metern noch an zweiter Position, beinahe zeitgleich mit den weiteren beiden Booten. Auf der Streckenhälfte bei 1000 Metern sortierten sich die drei Verfolgerboote neu, Deutschland rückte auf den vierten Platz. Doch noch war nichts entschieden. Auf den vierten und letzten 500 Metern zog die Konkurrenz dem DRV-Achter davon und machten die Medaillen unter sich aus.
Steuerfrau Anna Dames und die acht Ruderer hatten nach dem Bahnverteilungsrennen noch Hoffnung auf eine Medaille. Die Mannschaft ging mit einem guten Gefühl in das zweite Rennen, doch es reichte nicht. „Wir wurden nicht langsamer, die anderen schneller“, war das Resümee der Steuerfrau nach dem Rennverlauf. „Wir waren schon frustriert. Aber insgesamt sind wir zufrieden mit unserem Rennen. Wir sind genau gefahren wie wir wollten.“
Die Klasse der Konkurrenz erkannte auch Anton Schulz an: „Die anderen waren einfach besser.“ Zudem wären die anderen auch optimaler vorbereitet gewesen. Das deutsche Team fand sich nicht direkt im Anschluss an die Deutschen Jahrgangsmeisterschaften Ende Juni zusammen und hatte dementsprechend wenig gemeinsame Vorbereitungszeit. Zudem schickten die anderen Nationen größtenteils das erste Team, das vorne bei den U 23-Weltmeisterschaften mitruderte.
Nach 21 Stunden Busfahrt waren die beiden Düsseldorfer Montag zurück in der Heimat. Für Anna Dames war es dann zu spät für den Einstieg bei der Ausbildung zur Chiropraktisch-technischen Assistentin an einem Dortmunder Krankenhaus. Dieser war erst am Dienstag möglich. Für sie und auch den Ausbildungsbetrieb war das kein Problem. Es warten also, wie beim Steuern, neue spannende Herausforderungen auf die 18-Jährige. Auch beim Dortmunder Bundesstützpunkt könnte eine Zukunft vor ihr liegen.