Air Berlin-Chef Hunold: „Wir setzen verstärkt auf Düsseldorf“

Air Berlin baut Drehkreuz aus und will Geschäftsleute mit neuem Warte- und Parkbereich locken.

Düsseldorf. Erstmals seit drei Jahren bat Air Berlin-Chef Joachim Hunold am Mittwoch mal wieder zur Pressekonferenz am Flughafen Düsseldorf — mit dessen Chef Christoph Blume neben sich.

Vielleicht hatte Hunold die jüngste Angriffserklärung der Lufthansa, die in Lohausen auf Sicht die Nummer eins bei der Passagierzahl werden will, gereizt. Jedenfalls betonte er: „Nordrhein-Westfalen ist unser wichtigster Markt und Düsseldorf ist und bleibt hier ganz klar die Nummer eins.“

Das hörte Blume natürlich gerne, ihm sind Wettbewerb und ehrgeizige Airlines immer recht. Düsseldorf bleibe auch im ersten Quartal 2011 der „am schnellsten wachsende Großflughafen Deutschlands“, sagte er.

Mehr Slots, wie von Air Berlin und Lufthansa gewünscht, kann aber auch der Flughafen nicht liefern. An den Restriktionen kann und will niemand rütteln, stellte Blume klar. Er und Hunold sind jedoch froh, dass die Zahl der Verspätungen spätabends in den ersten Monaten des Jahres stark gesunken ist, weil die Flugsicherung personell besser besetzt ist.

Hunold kündigte an, beim Ausbau des Drehkreuzes Düsseldorf vor allem auf größere Jets zu setzen. Neue Interkontinentalziele kommen vorerst nicht hinzu, dafür erhöht Air Berlin die Frequenz zu einigen USA-Zielen um einen Flug pro Woche.

Und wenn man erst mal Vollmitglied in der Oneworld-Gruppe ist, sind die Passagiere über den Partner American Airlines mit vielen weiteren Nordamerika-Zielen verbunden.

Dafür, dass der Platzhirsch mit 6,7 Millionen Fluggästen 2010 den Standort am Rhein ausbauen will, gibt es noch weitere Indizien: Morgen wird ein Wartebereich mit 62 Sitzplätzen am Flugsteig für Business-Kunden eröffnet; für Inhaber der Goldcard bietet Air Berlin außerdem einen Parkbereich nah am Flughafen-Terminal an.

Und mit der 46-jährigen Eva Martini gibt es nun auch eine Regionaldirektorin für Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf.