Verkehrsprobleme in Düsseldorf Ampelschaltung löst wohl massive Staus aus
Düsseldorf · Die Anlage springt für den Autoverkehr auch auf Rot, wenn kein Fußgänger die Straße überqueren will. Das sorgt am Freiligrathplatz für lange Staus.
Die Bezirksvertretung 5 möchte erreichen, dass eine Ampelanlage am Freiligrathplatz neu programmiert wird und hat einen entsprechenden Antrag an die Verwaltung gerichtet. Seit mehreren Monaten kommt es auf der Niederrheinstraße stadteinwärts – besonders in den Morgenstunden und zu Messe-Zeiten – zu langen Staus. Als Grund wird dafür eine neue Ampelschaltung gesehen, die in der Woche vor Ostern eingeführt wurde. Mit ihr sollte der ÖPNV rund um den Kreisverkehr beschleunigt werden.
Dafür wurde für die Ampel ein fester Zyklus festgelegt, in dem sie für die Autofahrer auf Rot schaltet, auch wenn kein Fußgänger oder Radfahrer die Niederrheinstraße überqueren will. Zuvor wurde die Ampel nur rot, wenn Fußgänger oder Radfahrer eine Freigabe für sich per Schalterdruck anforderten. Waren keine Passanten vorhanden, konnte der Autoverkehr ungestört, oft über mehrere Minuten, abfließen. Das ist jetzt nicht mehr der Fall. „Nun sind massive Staus rund um den Platz teilweise bis nach Lohausen oder bis zur A 44 an der Tagesordnung. Das Ziel, den ÖPNV zu beschleunigen, kann als gescheitert angesehen werden, denn nun stehen auch die Busse im Stau“, sagt Dominik Dimmendaal, Mitglied der CDU-Fraktion, die den Antrag eingebracht hat. Die Situation sei den Bürgern nicht länger zumutbar und für den Messestandort Düsseldorf schädigend. Marianne Hagen (FDP) sieht das ähnlich. „Es ist nicht einsehbar, wenn Autos ständig stoppen müssen, auch wenn keiner die Straße überqueren will, und dabei die Abgase in die Luft pusten.“
Grüne und SPD wollen Erprobungsphase noch abwarten
Die Politiker wollen deshalb, dass der alte Zustand sofort wieder eingeführt wird. „Mich haben haufenweise E-Mails erreicht und ich bin vielfach auf das Problem angesprochen worden“, sagt Bezirksbürgermeister Stefan Golißa (CDU), der sich die Situation mehrmals vor Ort angesehen hat. Die Verwaltung wiederum hatte mitgeteilt, dass die Steuerung weiterhin detailliert geprüft und optimiert würde. „Aber auch eine kurzfristige Änderung schafft schon einen Mehrwert“, sagt Maurizio Scardino (CDU).
Grüne und SPD wollen aber noch abwarten, bis die Erprobungsphase abgeschlossen ist. Dafür gab es jedoch keine Mehrheit in der Bezirksvertretung. Claudia Gelbke-Mößmer (Grüne) geht vielmehr davon aus, dass der Rückstau nicht durch die neue Ampelschaltung verursacht wird, sondern schon vorher bestanden hätte. Nicola Wisbrun-Irmer (SPD) erklärt, dass diejenigen, die im Stau stehen, halt Straßenbahn fahren sollen.