Arztrechnungen gefälscht: Lehrer ergaunerte 8500 Euro
Ein 63-Jähriger erschien am Donnerstag nicht zum Prozess vor dem Amtsgericht. Jetzt wird er per Haftbefehl gesucht.
Mit bis zu 70 Prozent beteiligt sich das Land an den Arztrechnungen von Beamten. Ein ehemaliger Lehrer, der inzwischen pensioniert ist, soll daraus eine zusätzliche Einnahmequelle gemacht haben. Nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft hat er 23 Arztrechnungen komplett gefälscht und soll damit fast 8500 Euro ergaunert haben. Zum Prozess wegen Betruges und Urkundenfälschung am Donnerstag erschien der 63-Jährige nicht und ließ stattdessen ein Attest vorlegen.
Dem Amtsrichter reichte das nicht. Er erließ gestern Haftbefehl gegen den angeklagten Lehrer, der inzwischen in Wien lebt.
Mehr als zwei Jahre, von 2013 bis 2015, hat der Angeklagte angeblich an ihn adressierte Rechnungen einer Arztpraxis gefälscht. Die Rechnungsnummern habe er erfunden und mit einem Stempel der Praxis versehen, den er vermutlich von einer Mahnung der Praxis an ihn eingescannt hat.
Unterschrieben wurden die Fälschungen mit dem Fantasienamen eines Arztes, den es in der Praxis überhaupt nicht gibt. Das Landesamt für Besoldung schöpfte lange keinen Verdacht und erstattete die Zuschüsse auf verschiedene Konten.
Von seinem Rechtsanwalt ließ der Angeklagte ein Attest aus Wien vorlegen, nach dem er wegen einer Herzkrankheit nicht reisefähig sei. Das wird nach dem erlassenen Haftbefehl gegen den Pädagogen nun überprüft. si