Auf der Flucht vor der Polizei: Radfahrer nach Unfall schwer verletzt

Staplerfahrer lag danach drei Monate im Gefängnis-Krankenhaus. Seit gestern muss der 29-Jährige sich auch noch vor Gericht verantworten.

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Erst ein paar Stunden zuvor war ein 29-Jähriger in Castrop-Rauxel aus dem Gefängnis geflüchtet. Da stand schon die Polizei vor seinem Wohnhaus an der Von-Krüger-Straße in Eller. Der Staplerfahrer geriet in Panik, stieg auf sein Fahrrad und raste los. Weit kam er nicht, denn an Heidelberger Straße übersah der junge Mann einen Opel. Beim Zusammenstoß wurde der 29-Jährige zehn Meter durch die Luft geschleudert und schwer verletzt. Seit gestern muss er sich auch noch vor dem Amtsgericht verantworten.

Ganz klar: Der 18. April 2016 war nicht sein Tag. Am Tag zuvor hatte der Angeklagte, der in Castrop-Rauxel eine nicht bezahlte Geldstrafe absitzen musste, für ein paar Stunden Ausgang: „Ich bin dann zu meiner Freundin gefahren und habe erfahren dass sie mich betrogen hat.“ Außerdem bekam er mit,, dass der Lebensgefährte seiner Mutter im Sterben lag. Zwar fuhr er dann noch einmal ins Gefängnis zurück, flüchtete aber am nächsten Morgen über den Zaun.

Als er gegen 7.20 Uhr den Streifenwagen sah, ging alles blitzschnell: „Ich wollte nur noch schnell weg.“ So schnell, dass der Radfahrer mit dem Opel eines 40-Jährigen zusammenkrachte. Das Bein des 29-Jährigen wurde zertrümmert, er brach sich einen Lendenwirbel und eine Wunde am Kopf musste mit 36 Stichen genäht werden. Drei Monate lang verbrachte der Mann im Gefängnis-Krankenhaus.

Allerdings war auch der Autofahrer nach dem Unfall so mitgenommen, dass er eine Woche nicht arbeiten konnte. Der Sachschaden an seinem Opel betrug 7300 Euro. Der 40-Jährige war aber gestern nicht als Zeuge geladen. Darum muss der Prozess fortgesetzt werden.