Ausstellung: Ausflug in Düsseldorfs Musikgeschichte
In der Düsseldorfer Musikszene des 19. Jahrhunderts muss es bisweilen ganz schön heiß hergegangen sein. So berichtet Mendelssohn, dass ehe im Düsseldorfer Musikwesen wieder Ordnung einkehre, es „Hitze koste“ und vergleicht den Zustand mit einem durcheinandergeratenen Zimmer.
Auch das mit reichlich Zündstoff gespickte Düsseldorfer Schicksal des übersensiblen Genies Robert Schumann und seiner Frau Clara ist eng mit der Entwicklung der hiesigen bürgerlichen Musikkultur verwoben. Und da gibt es so viel mehr: die Niederrheinischen Musikfeste, Brahms, der es doch lieber vorzog, die Stelle als Musikdirektor nicht anzunehmen oder Ferdinand Hiller. Doch all die Geschichten werden eingerahmt von großer Sehnsucht der Düsseldorfer nach Musik und wer könnte das mehr zum Ausdruck bringen als der Städtische Musikverein, der dieses Jahr seinen 200. Geburtstag feiert.
Wer sich ein verdichtetes Bild von der Entwicklung des bürgerlich geprägten Musiklebens der Stadt und seiner Protagonisten machen möchte, wird in der Sonderausstellung „Musik“ Vereint“ im Heinrich-Heine-Institut viel Entdeckungswürdiges finden. Zahlreiche Originalhandschriften, Noten, Korrespondenzen und Dokumente, noch nie gezeigte Briefe oder beispielsweise ein seltenes Porträtfoto Clara Schumanns. Fokuspunkte sind Mendelssohn und die Familie Schumann, doch dem Musikverein selbst und nicht nur dessen früher Geschichte sind auch zahlreiche Exponate gewidmet.
Führungen in Form einer Musikrallye richten sich explizit an junge Besucher. Hier kann man auch den Kindern der Familie Schumann begegnen. Die Ausstellung in der Bilker Straße 12-14 in Kooperation mit dem Heinrich-Heine-Institut, dem Musikverein, der Robert-Schumann-Hochschule und -Gesellschaft und dem Stadtarchiv ist noch bis zum 26. August zu sehen. laki