Kanadagänse: Liegewiesen in Düsseldorfer Parks sind übersät mit Kot
Stadt reinigt nur die Wege oder Spielplätze. Neue Schilder sollen vom Füttern abhalten.
Düsseldorf. Eigentlich lädt das sommerliche Wetter auf die Liegewiesen der Düsseldorfer Parks ein. Doch wer zurzeit etwa in Süd- oder Zoopark nach einem schönen, grünen Fleckchen sucht, muss feststellen: Die Wiesen sind übersäht mit Gänsekot.
Vor allem Kanadagänse tummeln sich zwischen den Besuchern der Grünanlagen. Ihre Zahl ist wie berichtet gewaltig gestiegen. Waren es 2009 im Stadtgebiet noch 700 Tiere, waren es im vergangenen Jahr 1400. In den Parks verdreifachte sich sogar die Zahl — von 329 auf 966.
Die Stadt hat zum Jahreswechsel ein umfassendes Konzept aufgelegt, wie die Bestände reduziert werden können. Spürbaren Erfolg hat das in dieser kurzen Zeit freilich noch nicht gebracht. Und gegen den Kot ist sie offenbar machtlos. Zwar hatte sich die Stadt aufgrund der „Verkotungen“, wie es im Amtsdeutsch heißt, vorgenommen, die Reinigung der Parks zu intensivieren, auf Nachfrage unserer Redaktion wird nun deutlich, dass nur die Wege gemeint waren. Stadtsprecher Volker Paulat: „Bis zum jetzigen Zeitpunkt wurde eine zusätzliche Reinigung mit Kehrmaschine für die Wege im Zoopark beauftragt und durchgeführt. Je nach Verschmutzungsgrad wird dies im Fortgang des Jahres wiederholt.“ Zudem sei im Frühjahr zu Beginn der Wasserspielsaison das Fontänenfeld des Spielplatzes gründlich gereinigt worden, was bei Bedarf wiederholt werde. In ähnlicher Weise werde zudem auch in anderen Parks vorgegangen.
Die Frage nach Gesundheitsgefahren durch den Kot beantwortet die Stadt wie folgt: „Eine spezielle Gefahr geht von dem Gänsekot nicht aus. Die Gefahr ist nicht höher als durch allen anderen Tierkot in den Parks auch.“
Teil des so genannten Gänsemanagements sollten auch neue Schilder sein, die auf das Fütterungsverbot von Wildtieren hinweisen. Fertig sind sie allerdings noch nicht. Laut Gartenamt werden die Schilder gerade entwickelt, wann sie aufgestellt werden können, lässt die Behörde offen.
Die Stadt will den großen Gänsebeständen vor allem mit Geburtenkontrolle beikommen. Eine von der Stadt beauftragte Biologin ist zurzeit in den Parks unterwegs, um Eier aus den Nestern zu entnehmen. Zudem sollen Wiesen mit Gräsern angelegt werden, die Gänse eher meiden und Konkurrenten wie der Höckerschwan in ihrer Nähe angesiedelt werden.