Bald gibt’s zwei Foto-Festivals

Zehn Tage lang wird im Februar die Fotografie gefeiert. Der Streit schwelt allerdings weiter.

Foto: Sergej Lepke/ Alain Bieber

Die Freunde der Fotografie fahren im nächsten Jahr vom 16. bis 25. Februar zweigleisig, denn eine Einigung zwischen Alain Bieber vom NRW-Forum und der Galeristin Clara Maria Sels kam nicht zustande. Außenstehende werden die taktischen Spiele unter den Begriffen „Photo-Weekend“ (Sels) und „Düsseldorf Photo“ (Bieber) nicht verstehen. Im Prinzip aber hat sich Alain Bieber durchgesetzt.

Foto: Sergej Lepke/ Alain Bieber

In einer Presse-Erklärung preist er das „größte Fotofestival in NRW“, bei dem 30 Museen, Kulturinstitutionen, Hochschulen, Galerien und Projekträume mitmachen. Sels und ihre Galerie-Freunde aber machen das „Photo-Weekend“. Basta. Offen ist die Frage, ob die „Düsseldorf Photo“ die Ausstellungen des „Photo-Weekend“ bewirbt. Bieber & Freunde zeigen hundert Fotografen, unter ihnen Thomas Ruff, Barbara Kasten, Herlinde Koelbl, Kris Scholz, Louise Dahl-Wolfe, Hartmut Neumann und die Klasse Christopher Williams in der alten Kämmerei.

Alle öffentlichen Häuser machen mit. Stefan Schweizer von Schloss Benrath will einen Überblick über Landschaftsfotografie zeigen. Die Kunstsammlung verschreibt sich mit Akram Zaatari der arabischen Welt. Kai 10 hat die sozialen Medien im Fokus.

Wolfgang Schäfer, selbst Fan von Yoga und Mediation, holt den verstorbenen Werbeguru Charles Wilp aus der Vergessenheit. In der Mahn- und Gedenkstätte ist es der Zeitzeuge Bernard Langerock. Einer Idee aus dem Skulptur—Projekt Münster folgend, wird der Düsseldorfer Holger Kurt Jäger während des Festivals Fotomotive als Tattoos in die Haut brennen.

Zeitgleich laufen Filme in der Black Box und im Bambi, gibt es eine Fotobuchmesse in der Hochschule Düsseldorf.

Im Festival dabei sind nicht nur Galerien aus Flingern einschließlich Philara, sondern auch die Pioniere Hans Mayer und Konrad Fischer sowie der Einzelkämpfer Peter Tedden.

Bieber bündelt alle Ereignisse in einer „Langen Nacht der Fotografie“, bei der es wie in der Nacht der Museen Öffnungszeiten bis 2 Uhr morgens, ein umfangreiches Sonderprogramm mit Führungen, Performances, Konzerten und Partys gibt. Wem das noch nicht reicht, kann im NRW-Forum an einer internationalen Konferenz zur Fotografie teilnehmen.

Noch hält sich die Gruppe um Clara Maria Sels bedeckt. Sie hat in Julia Stoschek eine große Mäzenin.