Beleuchtung: 13.000 Lämpchen für die Kö
Nachts werden Düsseldorfs Straßen weihnachtlich dekoriert. Ab 20. November geht der Innenstadt ein Licht auf.
Düsseldorf. Um 22 Uhr ist die Königsallee fast menschenleer. Martin Kocks und seine Kollegen können in aller Ruhe arbeiten und die weihnachtliche Lichterdekoration anbringen.
Kocks schwebt in 20 Metern Höhe über dem Gehweg. Mit einer Hand hält er eine Lichterkette fest, mit der anderen befestigt er sie mit einem Kabelbinder am Ast. Dann lässt er seinen roten Hubsteiger langsam runter - der Baum ist fertig geschmückt.
Er wird nicht der letzte sein, der in dieser Nacht seine Weihnachtsbeleuchtung erhält. Doch nicht nur an der Kö, sondern in der ganzen Stadt wird die Weihnachtsdekoration ausgepackt und aufgehängt.
Die Interessengemeinschaft Königsallee hat auch in diesem Jahr wieder die Organisation der winterlichen Beleuchtung für die Anlieger übernommen. Rund 80.000 Euro kommen mit Montage und Demontage, Stromkosten und dem Kauf neuer Lämpchen zusammen.
Erstmals beteiligen sich in diesem Jahr auch die Anlieger an der südlichen Allee zwischen Graf-Adolf-Platz und Luisenstraße. Über 13.000 Glühbirnen werden in den Bäumen am Kö-Graben und an den Brückengeländern befestigt.
Sie alle hat der 45-jährige Martin Kocks mit seinen Kollegen eingeschraubt. Der Elektroinstallateur arbeitet bei der Firma Hoch Tief im Facility Management und hat schon öfters die Weihnachtsdekoration an der Allee aufgehängt.
Gearbeitet wird ausschließlich nachts. "Wir fangen um 21 Uhr an und arbeiten so bis morgens halb acht", sagt Kocks. "Tagsüber ist das zu gefährlich, es könnte ja was runterfallen und es sind zu viele Autos unterwegs."
Auch die Weihnachtsdeko der Altstadtgemeinschaft wird hauptsächlich abends nach Geschäftsschluss aufgehängt. In dieser Woche wurden die ersten Kabel angebracht. Am Montag werden dann die LED-Schläuche und Radschläger montiert.
"Das macht für uns schon seit 20 Jahren die gleiche Firma", sagt Helga Ossada von der Altstadtgemeinschaft. Rund 30.000 Euro zahlen die Anlieger in diesem Jahr für die weihnachtliche Beleuchtung.
An der Königsallee arbeiten die Männer in zwei Hubsteigern. Martin Kocks und Iwan Gandziy arbeiten in der Luft und Heinrich Adamczyk bleibt am Boden, reicht seinen Kollegen Nachschub an und sorgt dafür, das unten alles sauber bleibt.
Nicht mit Hubsteigern, sondern mit Hilfe einer einfachen Leiter werden in Gerresheim die Straßen zum Leuchten gebracht. "Mit dem Hubsteiger ist das zu mühselig, man muss den ständig hin und her manövrieren", sagt der stellvertretende Vorsitzende der Werbe- und Interessengemeinschaft Gerresheim Paul Höhne.
Freiwillige der Gemeinschaft treffen sich in ihrer freien Zeit, um den Schmuck aufzuhängen. "Wir sind damit eine gute Woche beschäftigt, wir können ja nur in den Abendstunden arbeiten, da sonst zu viel Verkehr ist", sagt Höhne.
Ab dem 15. November werden an Benderstraße, Neusser und Kölner Tor Weihnachtsbäume aufgestellt oder große leuchtende Displays und Girlanden aufgehängt. "Die Kosten übernimmt die Werbegemeinschaft alleine", sagt Höhne.
Rund 6000 Euro hat das Ganze im vergangenen Jahr gekostet, die Anschaffung des Schmucks vor einigen Jahren 35.000 Euro. Die Weihnachtsbeleuchtung wird dann am Totensonntag, 23. November, angeschaltet.
In der Innenstadt gehen am 20. November die Lichter an. Dann haben Martin Kocks und sein Team an der Kö rund vier Wochen lang Steckdosen verkabelt und Lichterketten angebracht. Anfang Januar rücken sie wieder an, um alles abzuhängen. "Der Abbau geht schneller", sagt Kocks. "Das machen wir dann auch nur noch zu zweit."